Psycho Hot

Nico Steckelberg   24. Juni 2010  
Psycho

Hörbuch

Autor(en) oder Hrsg.
Erscheinungsjahr
Format
CD
Anzahl Medien
5

Rückentext

Marion Crane hat ihren Chef um 40.000 Dollar erleichtert und muss fliehen. Auf der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht stößt sie auf ein verlassenes Hotel, das der seltsame Norman Bates und seine Mutter betreiben. Das traute Heim wird schnell zur tödlichen Falle: Mary wird unter der Dusche erstochen. Als Privatdetektiv Arbogast, Marys Verlobter und ihre Schwester auf der Suche nach der Geflüchteten in Bates’ Hotel landen, ahnen sie, dass hier mysteriöse Dinge vor sich gehen.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
9,0
Atmosphäre 
 
10,0
Sprecher 
 
7,0
Aufmachung 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
8,5

Die Verfilmung des Romans „Psycho“ von Robert Bloch beinhaltete einige der bekanntesten Szenen, die jemals von Hollywood und seinem Großmeister Alfred Hitchcock auf Zelluloid gebannt wurden: Die bekannte Duschszene, das Herrenhaus oberhalb des Bates-Motels, der junge Anthony Perkins als der von seiner schier übermächtigen Mutter unterjochte Norman Bates, ein Soundtrack aus der Feder von Bernard Herrmann, der seither als Referenz für das Horror-Genre gilt… das alles wurde zu einem Stück Filmgeschichte. Doch wo Hitchcock mit der Zensur kämpfen musste und stellenweise mit Andeutungen leben musste, ist Blochs Romanvorlage straight und beschreibt beispielsweise die Duschszene in ihrer detaillierten Grausamkeit.

Und noch mehr schafft Bloch in seinem Roman: Er spielt nicht nur mit Bates psychopathischer und schizophrener Ader. Er spielt noch viel mehr mit dem Leser. Okay, die Geschichte ist inzwischen hinlänglich bekannt. Aber man begebe sich in Gedanken 51 Jahre zurück in die Vergangenheit. Der Buchmarkt kennt keine „Psychothriller“-Überflutung, so wie es heute der Fall ist. Der Roman „Psycho“ ist noch unbekannt, und der Leser wird bis zum Schluss aufs Vortrefflichste in die Irre geführt. Übrigens hat Hitchcock zum Kinostart alle Exemplare des Buches aufkaufen lassen. Wer wissen wollte, wer der Mörder ist, der solle gefälligst ins Kino gehen.

Übrigens macht Hitchcock aus dem feisten, Brille tragenden Norman Bates der Buchvorlage einen hübschen, jungen, teils sympathischen Mann. Das ist sicherlich einer der größeren Unterschiede zwischen Buchvorlage und Film.

Wer das Buch gern hören möchte: Der Audioverlag veröffentlicht erstmals die ungekürzte Lesung auf 5 CDs. Gelesen wird der Roman von Matthias Brandt. Er spricht ein wenig gekünstelt für meinen Geschmack. Die schizophrenen Stellen kommen allerdings recht gut zur Geltung durch seine Lesung. Aus meiner Sicht wäre dies das perfekte Hörbuch für einen Jens Wawrczeck gewesen. Dennoch ist Brandt gar nicht schlecht.

Fazit: Wer die Dialoge zwischen Norman Bates und seiner Mutter nicht kennt, hat etwas verpasst!

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