Verblendung - Die Millennium-Trilogie - Buch 1

Verblendung - Die Millennium-Trilogie - Buch 1 Hot

Michael Brinkschulte   26. November 2013  
Verblendung - Die Millennium-Trilogie - Buch 1

Comic-Tipp

Zeichnungen / Paintings
Verlag
Anzahl Seiten
128

Rückentext

Der Journalist Mikael Blomkvist wird von einem alten, zurückgezogen lebenden Konzernchef engagiert, um im Fall seiner 1966 verschwundenen Großnichte zu ermitteln. Blomkvist wird bei seinen Recherchen von der Punkerin und Top-Hackerin Lisbeth Salander unterstützt, die eine Menge emotionalen Ballast mit sich herumschleppt. Gemeinsam stoßen die beiden auf eine grauenhafte Mordserie, die bis in die Gegenwart reicht …

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
8,0
Zeichnungen 
 
7,0
Kolorierung 
 
9,0
Gesamtwertung 
 
8,0

Die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson war ein Bestseller und auch die Verfilmungen schlugen ein wie eine Bombe. Nun bringt der Splitter Verlag eine gebundene Fassung des ersten Buches ‚Verblendung‘ als Comic-Adaption heraus. Diese beinhaltet beide auch im Überformat erschienenen Bücher mit 64 Seiten im handlicheren Format auf 128 Seiten.

Die Adaption durch Sylvain Runberg (Text) und Jose Homs (Zeichnungen) greift den ursprünglichen Roman von Stieg Larsson in weiten Bereichen nah am Original auf, setzt allerdings auch an unterschiedlichen Stellen auf deutliche Abweichungen vom Original-Handlungsrahmen. Dies erscheint mal sinnvoll, mal aber auch verwirrend, nimmt es doch atmosphärische und handlungstragende Aspekte nicht ernst, die im Roman besondere Tiefe und Spannung aufbauen.

Die historischen Mordfälle, die eine tragende Ebene im Roman darstellen, werden geschickt durch eine Art ‚Blitzlicht’ auf jeweils einer Seite in den Handlungsverlauf eingebunden, was auch durch die düstere Kolorierung hervorgerufen wird. Durchweg wird auf grelle Farben verzichtet, was unterschiedliche Stimmungen auszudrücken weiß.

Die Umsetzung der unterschiedlichen Charaktere erscheint mir zwiespältig. Einerseits werden die Figuren wie die Protagonistin Lisbeth Salander mit harten Zügen und sehr charakteristisch herausgearbeitet. Andererseits finden sich überzeichnete mal mit Kulleraugen dargestellte Frauen oder Figuren deren verzerrt lustige Mimik eher in humorvolle Comics passt, somit der düsteren Stimmung der Handlung entgegenstehen.

Eine recht gut gelungene Umsetzung des Romanstoffes, bei der, aufgrund der Reduktion von mehr als 500 Romanseiten auf 128 Comicseiten, viele Nebeninformationen ausgeblendet wurden, die Grundstory jedoch schlüssig erhalten geblieben ist. Einzig die Darstellung der Figuren wirkt in Teilen unpassend.

Ich bin gespannt, wie sich die Fortsetzung darstellt, entwickelt sich die Millennium-Trilogie doch in der Romanvorlage in eine zwischen Richtung zwischen Aktion, Psychothriller und Krimi mit einem Wechselbad von Stimmungen, was eine Herausforderung in der Darstellung erwarten lässt.

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