Verschwörung in Wien

Verschwörung in Wien Hot

Michael Brinkschulte   01. November 2014  
Verschwörung in Wien

Buch-Tipp

Autor(en)
Anzahl Seiten
560
Erscheinungsjahr

Rückentext

Da die Rücken der Gesammelten Werke keine Rückentexte haben, hier der Informationstext aus dem Katalog des Karl May Verlages:

Mit diesem Band wird nicht nur die längere Zeit offene Lücke in der Reihe geschlossen, sondern auch noch einmal eine echte Sensation geboten – in Gestalt des letzten bisher noch gänzlich unveröffentlichten Prosatextes aus Karl Mays Nachlass: „Der verlorene Sohn“!
Nicht zu verwechseln mit Mays gleichnamigem späteren Kolportageroman, handelt es sich hierbei um den spannenden Auftakt einer seiner typischen Erzgebirgischen Dorfgeschichten, die leider Fragment blieb.
Zuerst allerdings führt die Titelgeschichte in die österreichische Hauptstadt, wo der aus früheren Bänden bekannte ‚Wurzelsepp‘ wieder einmal auf der Spur krimineller Umtriebe unterwegs ist.
Ins manchmal liebenswert heitere, manchmal hinter der Fassade aber auch unheimlich-finstere Leben in Dorf und Kleinstadt des sächsischen Erzgebirges geht es in den weiteren Erzählungen: „Aus dem Kelch des Schicksals“, „Der Doppelgänger“, „Die Laubtaler“, „Im Wasserständer“ und „Das Dukatennest“. Gewohnt souverän und sachkundig kommentiert Christoph F. Lorenz die Entstehungsumstände und literarischen Hintergründe der Texte.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
7,0
Atmosphäre 
 
8,0
Aufmachung 
 
9,0
Gesamtwertung 
 
8,0

Auf 560 Seiten findet der geneigte Leser vieles aus der Feder von Karl May und auch umfangreiche Texte, die seine Ausführungen kommentieren, einleiten oder einordnen. Beginnend mit einem kurzen Geleitwort von Verlagschef und Mitherausgeber Bernhard Schmid, setzt Christoph F. Lorenz mit einem Vorwort den Leser zur Entstehungsgeschichte des Bandes im Vorwort ins Bild. Im Vorwort, das sich über 16 Seiten erstreckt, werden zudem Querbezüge zu erschienen Bänden, Hinweise zur Entstehungsgeschichte der Textfragmente und zu deren Veröffentlichung.

Im Anschluss folgen im Wechsel Texte Karl Mays, beginnend mit der Titelgeschichte, und Erläuterungen. Die Titelgeschichte, die mit fast 290 Seiten den längsten mayschen Text des Buches darstellt, wird vom kommentierenden Kapitel ‚Mit Münchmeyer in Wien‘ abgelöst, auf das erneut Texte von Karl May folgen.
Das Buch beinhaltet neben in sich geschlossenen Texten auch einige Textfragmente, von denen „Der verlorene Sohn“ für den Leser mit den interessantesten darstellt, da er bisher unveröffentlicht ist. Die Fragmente gewähren dem Karl May Fan Einblicke in seinen Schreibstil und seine Ideen zu eventuell weiteren Romanen. All diese Texte werden ausführlich kommentiert und hinsichtlich ihres Stellenwertes im Gesamtwerk Mays eingeordnet.

Mit diesem Band 90 schließt der Karl May Verlag die Lücke, die in den letzten Jahren offen gelassen wurde und auf die bereits vier Bände mit Briefwechseln folgten. Für den Leser und Karl May Liebhaber hat sich das lange Warten auf jeden Fall gelohnt. Allein die Titelgeschichte birgt May in Bestform und auch die weiteren Texte, ob vollständig oder Fragment, lohnen die darauf verwandten Minuten. Für all jene, die den Historischen und literarischen Hintergrund erfassen möchten, sowie Hintergrundinformationen wünschen, stellen die Kommentierungen den richtigen Rahmen dar.

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