Der Tote im fremden Mantel

Der Tote im fremden Mantel Hot

Christine Rubel   05. März 2017  
Der Tote im fremden Mantel

Buch-Tipp

Autor(en)
Anzahl Seiten
301
Erscheinungsjahr
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Rückentext

Pieter Posthumus liebt Amsterdam und will an keinem anderen Ort der Welt leben – und das, obwohl die große Wirtschaftskonferenz mit ihren Horden von Delegierten und zahlreichen Gegendemonstrationen gerade nichts als Unruhe verbreitet. Immerhin geht im »Büro der einsamen Toten« alles seinen gewohnten Gang. Bis zu dem Tag, an dem Posthumus den Tod eines Junkies untersucht, der einen viel zu vornehmen Kamelhaarmantel trägt … Bald gibt es noch einen Toten: einen Teilnehmer der Konferenz – und anscheinend hängen die beiden Todesfälle miteinander zusammen. Haben die Taten einen ideologischen Hintergrund? Oder gibt es doch ein persönliches Motiv? Die Ermittlungen führen Posthumus zurück in seine eigene Vergangenheit als Student mit radikalen politischen Überzeugungen. Tiefer und tiefer gerät er hinein in ein Netz aus politischen Intrigen und dunklen Familiengeheimnissen.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
7,0
Atmosphäre 
 
8,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
7,3

Amsterdam hat ein besonderes Verhältnis zu seinen Toten. Niemand wird allein bestattet. Dafür gibt es Angestellte, die sich um ein würdiges Begräbnis kümmern. In dem dritten Krimi des Autorenduos Britta Böhler und Rodney Bolt, wie auch seine beiden Vorgänger angesiedelt im allerdings fiktiven Amt für Katastrophenschutz und Bestattungen, ermittelt Pieter Posthumus in zwei Fällen. Ein Obdachloser wird tot aufgefunden, in einem viel zu teuren Mantel. Und ein ehemaliger Umweltaktivist, der Regierungen über das Thema Frecking berät, wird in einem Tunnel überfallen. Anscheinend gibt es Zusammenhänge, doch welche? Es ist eh unruhig in den Grachten Amsterdams, da eine große Umweltkonferenz tagt. Da muss Pieter Posthumus tief in seine eigene Vergangenheit, um den Schlüssel zur Aufklärung zu finden. 

Ein eher gemächlicher und solider Krimi im Umweltmilieu, der sich um here Ziele und Korruption dreht. Mit zwei Ermittlern, die aufeinander bauen. Einerseits der Polizist Flip de Boer, der die Fälle auf den Tisch bekommt und in seiner Behörde eher beneidet als unterstützt wird, sowie der sympathische ehemalige Polizist und Beamte für Bestattungen Pieter Posthumus, der gerne logisch denkt und mit den Toten auch die Todesumstände unter die Lupe nimmt. Ein gutes Team in der Amsterdamer Innenstadt, zwischen Touristen, Rotlichtmilieu und Konferenzteilnehmern. Unterhaltsam. Allerdings sollte man die ersten beiden Bände kennen, da sehr auf die Vorgänger aufgebaut und verwiesen wird. Das Cover zeigt Delfter Porzellan, das nett aussieht, aber mit dem Fall an sich nichts zu tun hat. Außer, natürlich, dass der Fall in Amsterdam spielt.

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