Real Steel - Original Motion Picture Soundtrack

Real Steel - Original Motion Picture Soundtrack Hot

Nico Steckelberg   18. November 2011  
Real Steel - Original Motion Picture Soundtrack

Musik

Interpret/Band
Unter-Genre
Format
CD
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
9,0

„Real Steel“ – das ist doch mal ein hammerharter Titel. Nein, es geht nicht um das neue Manowar-Album, sondern um einen neuen Kinofilm mit Hugh Jackman. Wenn man das Filmplakat (und damit gleichzeitig das Covermotiv) sieht, beginnen im Kopf bereits die kreativen Prozesse zu rattern, wie sich denn wohl der Soundtrack anhören mag. Wir sehen einen Roboter, Jackman und einen Jungen, die gemeinsam auf eine Ringkampfarena zumarschieren. Es wirkt futuristisch, ein wenig erinnert der Roboter-Kämpfer an den Computerfilm Tron. Und genau diese Assoziation bildet sich ungewollt: Ich erwarte einen technoiden, elektronischen Soundtrack mit viel effektvollem Klangfirlefanz.

Doch Komponist Danny Elfman (u. a. von "Batman", "Roter Drache", "Terminator - Die Erlösung" und diversen Tim Burton-Filmen) belehrt unser voreiliges Schlussfolgern und straft es Lügen. „Real Steel“ ist ein organischer Soundtrack, der nach Gitarren-Rock riecht, jedoch durch seine orchestrale Wucht noch eine Ebene höher angesiedelt ist. Ein grandios episches Thema trifft auf singende Geigen und ein treibendes Drumkit. Doch auch die leisen Töne fehlen nicht. So gibt es akustische Gitarrenballaden und immer wieder neue rhythmische Elemente – von orientalisch angehauchten Percussions bis hin zu Trip Hop-Loops ist eigentlich alles dabei. Und immer wieder taucht dieses grandiose Thema auf. Und just, wenn man glaubt, noch mehr Facetten kann es nicht geben, taucht da diese klare weibliche Stimme auf, die eine sanfte Melodie summt.

Ich als alter 80er-/90er-Jahre-Computerspiele-Freak fühlte mich oft an Chris Hülsbecks Turrican-Soundtrack erinnert, wenngleich dieser Vergleich wahrscheinlich eher Goliath gegen David vergleicht, hält man die wirtschaftlichen und kompositorischen Erfolge beider Komponisten gegenüber. Dennoch: Hülsbeck ist für mich ein ganz Großer, und Elfmans Score hat mich an diese „guten alten Tage“ erinnert.

„Real Steel“ ist ein ganz hervorragender, ansprechender und kluger Soundtrack. Emotional, abwechslungsreich und zugleich martialisch und herzlich.

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