Sturm aufs Paradies

Sturm aufs Paradies Hot

Nico Steckelberg   08. September 2011  
Sturm aufs Paradies

Musik

Interpret/Band
Label
Veröffentlichungs- Datum
02. September 2011
Format
CD
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
7,0

Das Cover ist schon mal ein echter Hingucker. Zu sehen sind die Jungs der Mittelalter-Rockband Saltatio Mortis in einer historischen Szene, die auf das Gemälde "Die Freiheit führt das Volk" von Eugène Delacroix verweist. Doch inhaltlich geht es hier nicht um die französische Julirevolution des Jahres 1830, sondern vielmehr um die Rückeroberung des Gartens Eden.

Das künstlerische Konzept zieht sich durch das gesamte Booklet: Altertümlich bearbeitete Bilder mit vielen hübschen Details und dazu stets ein endzeithaftes, futuristisches Element.

Musikalisch bleibt es jedoch mittelalterrockig-klassisch. Wir hören Dudelsäcke, elektrische Gitarren, rockige Drums, deutsche Texte, die der Genreerwartung entsprechen und einen ebenfalls für Mittelalterrock typisch rauhe männliche Stimme. Die Melodien von „Sturm aufs Paradies“ gehen in Ordnung, funktionieren bestimmt live sehr gut, auf dem Album reizen sie mich bis zu einem gewissen Grad. Insbesondere die Gesangsspuren klingen vergleichsweise schnörkellos und ähneln sich in ihrer Machart.

Mich überzeugen auf „Sturm aufs Paradies“ vor allem die leisen Töne. Wenn es akustisch wird (und das ist in den Intro-Takten vieler Songs der Fall), dann sind das richtige Hinhörer. Sehr gut ausgetüftelt. Das Album hätte mich noch viel stärker gereizt, wenn sich Akustik und Rock mehr die Waage gehalten hätten. Bei den rockigen Stellen verlieren Saltatio Mortis oft ihr „Alleinstellungsmerkmal“. Mir persönlich gefällt der Sound der Snare-Drum nicht. Er ist nicht knackig genug und kann sich manchmal nicht stark genug von den E-Gitarren abheben. Sehr gut hingegen gefallen mir die Einsätze und die Mischung der Dudelsäcke. Sie sind nicht zu dick aufgetragen, und das ist sehr gut so!

„Sturm aufs Paradies“ ist ein gutes Mittelalterrock-Album mit einer optimalen Live-Transformationsfähigkeit. Für das heimische Wohnzimmer fehlt mir die Live-Atmo, bei der die Musik von Saltatio Mortis erst so richtig aufblüht.

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