Santo Spirito Blues

Santo Spirito Blues Hot

Nico Steckelberg   25. September 2011  
Santo Spirito Blues

Musik

Interpret/Band
Unter-Genre
Format
CD
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
8,0

"Ich kann mich nicht mehr damit abgeben, einfach eine neue CD zu machen. Es muss Interessanteres geben, als einfach zehn Songs auf eine CD zu bringen", sagt Chris Rea. Das beweist der Blues-Großmeister auch bei seinem neuen Album „Santo Spirito Blues“. Das erscheint einerseits als Album-CD mit 13 Songs. Zudem gibt es aber auch ein dickes Fan-Paket: als 5-Disc-Box Set (3 CDs & 2 DVDs)

‚Der Film „Santo Spirito“, dem die Box auch ihren Namen verdankt, zeigt vor der Kulisse der italienischen Perle Florenz einen Mann auf der Suche nach der letzten Wahrheit, die er in den irdischen Religionen nicht finden kann. Der zweite Film, „Bull Fighting“, erzählt die Geschichte eines Stierkampfes, zunächst aus der Perspektive des Matadors und dann aus der Sicht des Stieres. Eine packende Auseinandersetzung mit den Themen Tradition, Ehre, Männlichkeit und dem Töten als Sport.

In beiden Filmen lehnt sich die Musik am kulturellen Background der Lokalitäten an und besitzt eigene Qualitäten, die die Auskopplung als Audio-CDs als wünschenswertes Feature mehr als rechtfertigen.‘ (Quelle: VÖ-Info)

Mir liegt nunmehr das Album „Santo Spirito Blues“ als Einzelausgabe vor. Die Songs sind einmal mehr hervorragend komponiert, wie man es von Chris Rea erwartet hätte. Die Melodien gehen ins Ohr, die Grooves in die Beine. Das Gitarrenspiel wirkt so flüssig und leichtfüßig, dass es eine Wonne ist. Das Besondere: Chris Rea hat hier alles selber gemacht. Alle Stücke komponiert, arrangiert und alle Instrumente eingespielt. Selbst das Coverbild hat Rea selber gemalt. Der Solo-Künstler-Exzess hat leider zur Folge, dass die Drums via Drummachine eingespielt wurden und auch der Bass recht häufig synthetisch klingt. Die Bläserklänge kommen aus dem Keyboard (Beispiel „Money“). Speziell bei den Drums wurden noch nicht einmal gute Samples verwendet. Ich vermute hier aber klare Absicht, da man akustisch eindeutig unterscheiden kann zwischen dem, was handwerklich eingespielt ist und was programmiert.

Hat man sich an diesen außergewöhnlich demohaften Drumsound gewöhnt, geht das Album runter wie Öl. Chris Rea ist wieder zurück, und alles klingt wie man sich das wünscht. Ich wage die Behauptung, dass mit einer realen Band-Instrumentierung aus diesem richtig guten Album ein überragendes geworden wäre.

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