Hauptrolle: tot Hot

Nico Steckelberg   08. August 2011  
Hauptrolle: tot

Rückentext

Derek Ashby kann es nicht glauben, aber der Brief in der Manteltasche seiner Mutter lässt keine Zweifel: Mrs Ashby wird erpresst!
Als sie eines Nachts erneut heimlich das Haus verlässt, folgen ihr Jay, Tom und Derek und stoßen auf den Mann im Nadelstreifenanzug. Ehe die Jungen wissen, wie ihnen geschieht, finden sie sich inmitten eines siebenundzwanzig Jahre alten Mordkomplotts wieder. Der ehemalige Filmstar Norma D’Arcy beichtet Ihnen in Todesangst vom bedingungslosen Ultimatum der Bertani-Familie.
Und immer wieder fällt ein und derselbe Name: Der Doktor...

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
7,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
9,0
Soundtrack 
 
10,0
Aufmachung 
 
9,0
Gesamtwertung 
 
8,8

Point Whitmark ist endlich wieder da. Nach Edel, Kiddinx und Universal geht die Serie nun unter dem Vertrieb von Sony Music und unter dem eigenen Label von Produzent Volker Sassenberg, Decision Products, an den Start. Gut so, denn die Veröffentlichung der letzten Episode ist schon ein wenig her. Aufmerksamen Lesern und Hörern wird es aufgefallen sein: Zwischen der letzten Folge (30 – „Der Seelenkünder II/II“) und dieser Folge 32 klafft eine Lücke. Im Booklet wird sie als „Die verbotene Folge“ betitelt und lässt vermuten, dass der Labelwechsel vielleicht nicht ganz ohne Reibungsverluste über die Bühne ging.

„Bühne“ ist das richtige Stichwort, denn in „Hauptrolle: tot“ entführt uns die Story ins Filmbusiness.

Dereks Mutter wird erpresst. Die drei Jungs von Point Whitmark, dem Sender, der heißt wie die Stadt, möchten ihr helfen und observieren sie. Dass sie dabei versehentlich mitten in ein Filmset geraten, ist dabei eher hinderlich. Schlimmer noch: Sie geraten zwischen einen Machtkampf zwischen der exzentrischen Hauptdarstellerin, dem cholerischen Regisseur und dem unsympathischen Produzenten. Und es gibt noch manch andere zwielichtige Gestalt, die am Set ihr Unwesen treibt. Als die Situation eskaliert, wird klar, dass die Lösung zum Rätsel in der Vergangenheit zu suchen ist.

Eine Story, die ohne Mystery-Elemente auskommt, aber dafür umso mehr kriminalistische Spannung aufwartet. Die Sprecher sind wieder einmal Klasse ausgewählt. Sven Plate, Kim Hasper und Gerrit Schmidt-Foss geben wieder einmal alles. Aber auch alle anderen Sprecher passen wie die Faust aufs Auge zum jeweiligen Charakter ihrer Rolle. Allen voran Sonja Deutsch als Filmdiva, die von sehr blumig bis sehr böse alle überzeichneten Gefühlsausbrüche im Sinne einer Jugendkrimireihe vermitteln kann. Ich persönlich mag es gern im Ganzen etwas dezenter, aber das ist Geschmackssache. Will heißen: Diese Folge könnte auch gut als Comic funktionieren, sie ist einerseits sehr bunt gespielt, andererseits herrscht eine klassische Film-Noir-Atmosphäre vor, letztere wird durch das Coverbild schön unterstrichen. Ein schöner Kontrast. Ein wenig vermisse ich das Mystery-Element in der Story. Auch der Zufall hat diesmal eine kleinere Rolle, keine tragende, dafür eine einleitende. Wegen Spoiler-Gefahr wird jetzt nicht mehr verraten.

Der eigentliche Star dieser Folge ist der Soundtrack. Mir ist einmal mehr bewusst geworden, dass der Point-Whitmark-Score der beste Jugendserien-Soundtrack seit Carsten Bohns Drei-???-Musik der ersten Stunde ist. Progressive Rock meets Orchester-Score. Wahnsinnig gut!

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