Gesundes Toxin Hot

Nico Steckelberg   22. November 2009  
Gesundes Toxin

Rückentext

Immer, wenn es uns schlecht geht, legen wir unser Schicksal blind in die Hände der Götter in Weiß. Doch warum vertrauen wir Akademikern unser Leben an, ohne wirklich zu verstehen? Kann es sein, dass auch dort der Grundsatz gilt "Geld regiert die Welt"? Übt jemand Druck auf Hippokrates Erben aus und lässt uns zu Versuchskaninchen mutieren? Oder kontrolliert uns etwa die Pharma-Lobby mit Angst, um uns letztendlich zu versklaven? Wir müssen hinterfragen!

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
6,0
Atmosphäre 
 
7,0
Sprecher 
 
8,0
Soundtrack 
 
9,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
7,4

„Gesundes Toxin“, Folge 34 der Hörspielserie „Offenbarung 23“, greift DAS Thema des Jahres auf: Schutzimpfung ja oder nein? Die Schweinegrippeimpfung ist in aller Munde, und auch die Protagonisten der Serie stellen sich dem Thema. Allerdings wird nicht konkret auf die Schweinegrippe eingegangen. Vielmehr geht es um die Verschwörungstheorie, dass Impungen letzten Endes zu Allergien führen und als „Angstmacher“ benutzt werden um die Bevölkerung kontrollieren zu können. Bei ihren Recherchen treffen „3B“ auf eine skrupellose Organisation, die sich aus den höchsten Kreisen der pharmakoligisch-medizinischen Lobby zusammensetzt und die perversen Ziele des Sozialdarwinismus verfolgt.

In den ersten zwei Dritteln des Hörspiels ist die Thematik sehr interessant umgesetzt, wenngleich sich leichte Recherche-Fehler eingeschlichen haben. So entscheidet beispielsweise keine Krankenkasse selbst über den Katalog verschreibungspflichtiger Medikamente. Stammtischfloskeln wie „Das ist meiner Krankenkasse auch zu teuer geworden, das hat sie gestrichen!“ fallen aber leider hier und da.

Im letzten Drittel der Folge hebt das Ganze in völlig übertriebene und unglaubwürdige Sphären ab. Schade, denn dies war bis zu diesem Moment eine der besten Folgen der „neuen Ära Offenbarung 23“. Durch die unauthentische Übertreibung am Ende verliert die Folge Bodenständigkeit und Realitätsbezug. Sehr schade.

Die Sprecher geben ihr Bestes, doch sie leben ihre Rollen nicht. Michael Pan übertreibt es hingegen schon recht stark mit dem Ausleben der Rolle. Alles in allem klingen die Sätze bzw. Dialoge konstruiert und werden 1:1 wiedergegeben, nicht interpretiert. Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Mehr Spielraum für die Sprecher, damit sie sich in den Rollen entfalten können.

Der Soundtrack von Andy Matern ist prima und passt nach wie vor hervorragend zur Serie.

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