Brändles Nichte Hot

Nico Steckelberg   22. August 2015  
Brändles Nichte

Rückentext

Xaver Finkbeiner und sein Kollege Jörger sind unterwegs zu einem Geburtstagsständchen für den ehemaligen Polizeihundeführer Zehnder. Während Nina Brändle sich noch davor zu drücken versucht, trifft in der JVA Freiburg der Häftling Chris auf die Nichte der Kommissarin. Tina, das Enfant terrible der Familie Brändle, tritt für ihr Studium ein Praktikum im Gefängnis an und nimmt an der Knasttheatergruppe teil.
Chris bringt sie in seine Gewalt und verbarrikadiert sich mit ihr. Der Freizeitbeamte will sofort Alarm schlagen, aber die Knastgruppe hält ihn in Schach. Die Knackis wollen das Problem selbst lösen - bevor das übrige Wachpersonal die Situation erkennt und losschlägt. Das wäre lebensgefährlich für Tina - und bedeutete überdies das sofortige Ende des Theaterprojekts.
Über Telefon bittet der Regisseur Nina heimlich um Hilfe. Sie kennt den Psychopathen, der wegen Schächtens zweier Frauen einsitzt, am besten - und ihre Nichte Tina auch. Währenddessen quälen sich Finkbeiner, Jörger und andere Kripobeamte mit den Sangesvorbereitungen für den ehemaligen Kollegen Zehnder. Und Nina erinnert sich: Der Hundeführer hatte einen ganz besonderen Hund. Elmo. Der bekommt mittlerweile sein Gnadenbrot als Hofhund in der JVA. Mit dem Regisseur der Gruppe fasst Nina einen riskanten Plan: Der alte Drogenhund soll Tina retten - falls sie noch am Leben ist.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
8,0
Sprecher 
 
9,0
Soundtrack 
 
7,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
7,8

Hörspielautor Hugo Rendler schickt die Radio Tatort-Ermittlerin Nina Brändle in eine neue Runde. Obwohl diesmal – wie der Titel bereits verrät – ihre Nichte Tina. Diese macht ihr Praktikum im Gefängnis. Genauer: Bei einer Knasttheatergruppe. Dummerweise wird sie dort entführt und als Geisel genommen. Der Clou: Die Theatergruppe versucht, den Kidnapper – einen Psychopathen aus den eigenen Reihen – das Problem allein zu lösen, ohne das Knastpersonal auf den Plan zu rufen. Das Ganze geschieht parallel zu den Vorbereitungen für ein ganz besonderes Dienstjubiläum, bei dem das Team von Nina Brändle ein ganz spezielles Ständchen einplant.

Dieses Hörspiel ist eine kuriose Mischung aus Humor und Krimi, wobei der Humor eindeutig überwiegt. Auch die bedrohlichsten Situationen sind voller Situationskomik.

Als Sprecher hören wir neben vielen anderen Ueli Jäggi als Finkbeiner, Karoline Eichhorn als Kommissarin Brändle, Anne Müller als ihre Nichte und Oliver Wnuk (u. a. bekannt als „Ulf“ aus der Serie „Stromberg“). Das Besondere ist der regionale Slang, der aus dem tiefsten Südwesten Deutschlands stammt, eben genau aus der Ecke Deutschlands, aus der auch der Autor Hugo Rendler stammt. Ein gutes Ensemble, das mit seiner Spielweise den Witz des Skripts gut einfängt und umsetzt.

Musik ist eher spärlich vertreten, sie dient eher als untergeordnetes atmosphärisches Element und ist im Wesentlichen rhythmisch-jazzig orientiert. Dafür sind die Geräusche ziemlich realitätsgetreu getroffen. Guter, authentischer Klang. Lustig ist, dass das Hörspiel immer dann unterbricht und für einen Herzschlag auf Stille steht, sobald das „Ständchen“ zu hören sein sollte.

Das Hörspiel lief im Juni im SWR und anderen Sendern der ARD und ist derzeit noch in der ARD Mediathek kostenfrei downloadbar.

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