Schmerz Hot

Nico Steckelberg   06. Dezember 2009  
Schmerz

Rückentext

Zuerst waren es die Gräser, die verdorrten. Dann die Tiere ... Den Hunden knickten die Vorderläufe weg. Die Schafe verendeten auf der Weide. Die schwarze Wolke drang durch Fugen und Ritzen in die Behausungen. In ihrer Not wollten die Menschen einander beistehen, doch jede Berührung löste nur noch mehr Haut von ihren porösen Knochen.

Fahlgrüne Flammen trübten seinen Blick. Ein Trommelfeuer an Sinnesreizen flutete durch sein zentrales Nervensystem. Er schrie! Doch gab es keine Heilung, keine Hoffnung, nur den Schmerz ...

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
9,0
Atmosphäre 
 
10,0
Sprecher 
 
10,0
Soundtrack 
 
10,0
Aufmachung 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
9,4

Jede Geschichte hat zwei Seiten.

Als wir im Februar des Jahres über die Point-Whitmark-Folge „Die fiebrigen Tränen“ berichteten, galt unsere Begeisterung dem Erscheinen der „alten Bekannten“ aus der Serie Gabriel Burns in der Story um das junge Radioteam von „Point Whitmark, dem Sender, der heißt wie die Stadt“. Das Autoren- / Produzenten-Duo Andreas Gloge und Volker Sassenberg haben damals Mr. Bakerman, Joyce Kramer und Larry Newman in Point Whitmark erscheinen lassen. Eine Super-Idee, die viel positive Resonanz geerntet hat.

Nun wird die Überraschung perfekt: In der aktuellen Gabriel Burns-Folge „Schmerz“ hören wir dieselbe Geschichte, allerdings aus der Perspektive der Burns-Charaktere. Und dass es hier auch Burns-mäßig „zur Sache geht“ beweist eine sehr blutige Szene gleich zu Anfang. So viel Blut gab es in Point Whitmark zuvor wohl noch nie. Da muss man auch nicht unbedingt betonen, dass es sich keinesfalls um ein Kinder- oder Jugendhörspiel handelt.

Der Geniestreich gelingt: „Schmerz“ fügt sich nahtlos in das Geschehen ein, das wir aus der Point-Whitmark-Folge kennen. Jay, Tom und Derek, Vater Callahan, Billy Boy und viele andere bekannte sind hier zu hören. Allerdings passen sich die „serienfremden“ Figuren hier nicht so gut ein wie im umgekehrten Falle bei Point Whitmark. Wer die andere Serie nicht kennt, der wird an der einen oder anderen Stelle vermutlich nicht verstehen, warum die Nebenfiguren so starke Handlungsstränge vorantreiben und eigentlich im Mittelpunkt stehen. Aber nach diesen beiden Folgen wird es wohl kaum noch jemanden geben, der nicht beide Serien kennt. Clevere Sache, aber vor allem: Schöne Umsetzung und genial für die Stammhörer!

Soundtrack, Sprecher und Produktion sind wie immer bei Decision auf Top-Niveau.

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