Verwesung Hot
Hörbuch
Rückentext
Sie mussten tot sein. Von Tina Williams und den Bennett-Zwillingen fehlte jede Spur. Als der Außenseiter Jerome Monk bei dem Überfall auf ein viertes Mädchen gefasst wird und die Morde gesteht, sind alle erleichtert. Ein Albtraum scheint zu enden. Doch Monk weigert sich zu verraten, wo die Opfer begraben sind.Bis in den Sümpfen von Dartmoor eine Leiche gefunden wird und David Hunter Tina Williams identifizieren kann. Eine großangelegte Suchaktion nach den anderen beiden Mädchen endet jedoch in einem Desaster.
Zehn Jahre später bricht Jerome Monk aus dem Hochsicherheitsgefängnis aus und scheint sich an allen, die damals an der Suche beteiligt waren, rächen zu wollen.
Hörspiegel-Meinung
Gleich zu Beginn des neuen Becketts „Verwesung“ hatte ich diesen Eindruck, eine ähnliche Thriller-Geschichte schon einmal gehört zu haben. Es geht um den Serienkiller Jerome Monk. Er ist ein Tier von einem Kerl. Die Statur eines Bären mit stählernen Pranken und einem kahlen Schädel. Sein Gesicht gekennzeichnet durch schwarze Haifischaugen, ein schiefes Lächeln und eine schreckliche, unnatürliche Vertiefung in seiner Stirn. Auf sein Konto geht der Mord an den Bennett-Zwillingen und an einem weiteren Teenager. Das Problem: Die Leichen sind irgendwo im Dartmoor verscharrt. Nun soll Monk die Ermittler – unter ihnen auch den Kriminal-Anthropologen David Hunter – zu den Stellen im Moor führen, an denen er die Mädchen vergraben hat. Doch er kann oder will sich nicht mehr erinnern. Nach einem missglückten Fluchtversuch wird Monk wieder eingesperrt und der Fall ad acta gelegt. Ohne die Leichen. Ach Jahre später entkommt Monk, indem er einen Herzanfall vortäuscht. Plötzlich wird die Vergangenheit wieder aufgeweckt. Und der Fall der Bennett-Zwillinge ist aktueller denn je.
Beckett schreibt mit dem 4. Fall der David-Hunter-Reihe einen klassischen Thriller. Allerdings fehlt es mir streckenweise an dem nötigen Tempo. Die Charaktere sind eher stereotyp. Und mir kam im Laufe des Hörbuchs auch wieder in den Sinn, an was mich die Story erinnerte: Stephen Kings „The Green Mile“ – auch hier gibt es einen Doppelmord, der die Geschichte einleitet, auch hier vermeintlich ausgeübt von einem (zurück gebliebenen?) Hünen. Sogar Becketts Fallauflösung ähnelt in Grundzügen der Kings.
Johannes Steck ist einmal mehr eine sichere Bank, was die Lesung angeht. Zwar ist seine Stimmvielfalt nicht so umfangreich, aber er liest über die 6 CDs durchgehend angenehm und solide.
Nach „Leichenblässe“ ist „Verwesung“ ein etwas blasser Thriller geworden, der einzig über die interessante Location Dartmoors und den Charakter Jerome Monk reizt.
