Peter Lundt: Gnadenstoß

Peter Lundt: Gnadenstoß Hot

Nico Steckelberg   19. Juni 2011  
Peter Lundt: Gnadenstoß

Comic-Tipp

Genre
Autor(en) / Hrsg.
Zeichnungen / Paintings
Anzahl Seiten
146

Rückentext

Peter Lundt ist ein ehemaliger Polizist, der sich nach einem Unfall als Privatdetektiv selbstständig gemacht hat. Das besondere an ihm? Er ist blind! Das macht aus ihm einen besonderen Ermittler mit ganz eigenen Methoden. Ursprünglich wurde die Figur Peter Lundt vom Autor Arne Sommer für eine Hörspielreihe entwickelt, die mittlerweile zwölf Episoden umfasst und Fans in ganz Deutschland hat. Jetzt wurde der blinde Detektiv von Arne Sommer und dem Zeichner Volker Sponholz in neuen Fällen für den Comic adaptiert. Der erste Band ist da angesiedelt, wo Peter Lundt wohnt: auf St. Pauli.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
7,0
Atmosphäre 
 
7,0
Zeichnungen 
 
7,0
Kolorierung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
7,0

"Peter Lundt, blinder Detektiv" ist eine der besten deutschen Krimi-Hörspielproduktionen für Erwachsene. Mit dem gewissen Humor, einer ordentlichen Prise Erotik und einem gewaltigen Schuss Sarkasmus ermittelt Peter Lundt in Hamburg. Inzwischen in 12 Folgen. Die Hörspielskripte stammen aus der Feder von Drehbuchautor Arne Sommer.

Sommer hat sich nun mit dem Zeichner Volker Sponholz zusammengetan um den ersten Comic zur Serie zu veröffentlichen. „Gnadenstoß“ heißt er und ist bei CARLSEN Comics erschienen. Die Story führt in Lundts Vergangenheit und zeigt in Rückblenden den Polizeieinsatz, bei dem er sein Augenlicht verloren hat. Die Story hat allerdings so ihre kleinen Ecken und Kanten, und so muss man ein paar Bildfolgen zweimal lesen, um den springenden Punkt zu begreifen. Dennoch ist es ein typischer Lundt-Fall, wie gesagt mit einigen – für Fans der Serie sehr wertvollen – Zeitsprüngen in die Vergangenheit.

Das besondere am Comic ist natürlich, dass man erstmals Gesichter zu den Charakteren vor Augen hat. Und die können mal übereinstimmen mit der eigenen Fantasie, die sich in den 12 Hörspielen entwickelt hat, oder auch nicht. Aber so ist das nun einmal, wenn Bücher in Filmen adaptiert werden, oder – so wie hier – Hörspiele in Comics. Mir persönlich sind die Zeichnungen ein wenig zu kindlich für einen Erwachsenen-Comic. Es wirkt ein wenig wie eine Persiflage. Auf der anderen Seite wiederum ist es genau das, was auch die Serie ausgemacht hat: Immer wieder überzeichnete Charaktere, deren Eigenschaften schillernd textlich herausgearbeitet werden. Genauso bei diesem Comic.

Toll gelöst ist die Darstellung von Lundts Blick – Schwärze mit einigen schemenhaften Gestalten. Eben so wie Lundt sich die Welt vorstellt, die er hört.

Fazit: Humor, Sex & Crime – das sind die Eckpunkte von Peter Lundt, auch in der Comic-Version. Es ist schön und erfrischend, die Serie in einem anderen Format zu erleben und eine Bereicherung für alle Lundt-Fans. Schade, dass die 146 Seiten bis auf den roten Schriftzug auf dem Frontcover schwarzweiß geblieben sind, wobei die Graustufen ansprechend umgesetzt sind.

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