... und der letzte Song

... und der letzte Song Hot

Nico Steckelberg   01. November 2016  
... und der letzte Song

Rückentext

Lenny The Rock, der erfolgreiche Rockstar, veranstaltet auf seinem Anwesen ein aufwendiges Geburtstagskonzert voller Spezialeffekte. Als Höhepunkt der Party hat er eine Überraschung angekündigt. Auch Justus, Peter und Bob sind unter den Gästen. Die Detektive rechnen mit Vielem – doch sicher nicht mit dem, was dann passiert! Bei den Ermittlungen gerät einer der drei in große Gefahr… 

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
5,0
Atmosphäre 
 
8,0
Sprecher 
 
8,0
Soundtrack 
 
8,0
Aufmachung 
 
9,0
Gesamtwertung 
 
7,6

Lenny „The Rock“ – ein Rockstar, der vielleicht in die Jahre gekommen ist, aber dessen Fanbasis unverändert groß ist. Und wer hätte das gedacht: Lenny ist ein alter Bekannter von Titus und Mathilda Jonas. Beide werden – zusammen mit den drei Detektiven – zu einem ganz speziellen Geburtstagsevent eingeladen. Natürlich mit Livemusik von Lenny und Band. Doch noch bevor sie einen ganz neuen Song spielen können, verschwindet Lenny plötzlich unter der Bühne. Verschwinden ist dabei wörtlich gemeint, denn der Rocker ist nicht mehr auffindbar. Justus, Peter und Bob glauben nicht daran, dass das Abschiedsschreiben, das sie finden, tatsächlich von Lenny stammt.
 
Nun ja, ich bin hin und her gerissen von dieser Folge. Einerseits ist das Setting in den betuchteren Gegenden von Los Angeles sehr gelungen: Bei den Partyszenen werden direkt Bilder aus amerikanischen Serien vorm inneren Auge erzeugt, die noble Villen und High Society-Spaß zeigen. Aber irgendwann ist die Luft aus dem Fall eindeutig heraus. Auch die Auflösung des Falls kann da nicht mehr viel reißen.
 
Zur Umsetzung kann man mit Fug und Recht behaupten, dass hier enorm viel Arbeit drin steckt. Insbesondere das zentrale Musikstück bzw. die Livesongs der Band scheinen hier speziell für diesen Fall komponiert worden zu sein. Peter Kirchberger alias Lenny gibt hier tatsächlich den Sänger! Einziges Manko (aber das ist Geschmackssache): Dass der Text des Songs auf Deutsch gesungen wird. Aber was willste machen, wenn das Skript das erstens so vorsieht und man zweitens nicht davon ausgehen kann, dass jeder Hörer sofort den Text simultan übersetzen kann, um die für den Fall wichtigen Aspekte der Songlyrics herauszuhören. Trotzdem: Ein bisschen unauthentisch wirken die Songs leider trotz all der Arbeit, die darin steckt. Der Rest des Soundtracks gefällt mir ausnehmend gut. Recht heavy stellenweise, ohne zu hart zu sein. Klasse und genau richtig für die Atmo des Falls.
 
Das Sprecherensemble ist enorm groß. Die wichtigste Nebenrolle hat natürlich Peter Kirchberger als The Rock. Karin Lieneweg dürfen wir als Tante Mathilda erleben und die Rolle des Onkel Titus übernimmt Rüdiger Schulzki, nachdem Prof. Beurmann alias Hans Meinhardt, der beliebte Europa-Gründer und Titus-Sprecher, kürzlich verstarb. Douglas Welbat hat eine kleinere aber nicht unwichtige Rolle, und auch eine altbekannte Figur ist mit von der Partie: Musikproduzent und Bobs Gelegenheits-Arbeitgeber Sax Sandler wird gesprochen von Christian Concilio.
 
Fazit: Alles in allem ist „Der letzte Song“ ein durchwachsener Fall, der irgendwie viel zu verkopft wirkt. Autor Ben Nevis gelingt es nicht, den interessanten Auftakt ins zweite und letzte Drittel der Story überzuleiten. Atmosphäre und Sound sind ebenso stimmig wie das Zusammenspiel der Sprecher und das coole Titelbild. Allein die Geschichte ist nicht stark genug als stützendes Rückgrat.

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