Der blaurote Methusalem

Der blaurote Methusalem Hot

Michael Brinkschulte   28. September 2014  
Der blaurote Methusalem

Rückentext

Neben seinen weltberühmten Reiseromanen schrieb Karl May von 1887 bis 1897 acht Romane in der Jugendzeitschrift „Der Gute Kamerad“. Diese Romane trugen entscheidend zu seinem Durchbruch als Schriftsteller bei. „Der blaurote Methusalem“, der dirtte dieser Romane, präsentiert uns das ferne Kaiserreich China in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Von Deutschland aus machen sich der Langzeitstudent Fritz Degenfeld, wegen der Farbe seiner Nade „Blauroter Methusalem“ genannt, und der Gymnasiast Richard Stein auf den Weg nach China, um Richards verschollenen Onkel zu suchen. Mit „an Bord“ sind Degenfelds „Mädchen für alles“ Gottfried von Bouillon und ein Neufundländer, dessen besonderes Kennzeichen es ist, Degenfelds Bierglas in der Schnauze zu tragen. Auf dem Schiffsweg schließt sich ihnen Kapitän Heimdall Turnerstick an, der sich als ein universelles Sprachengenie versteht und für viele komische Situationen sorgt. In Hongkong stößt noch der schwergewichtige, aber liebenswerte und immer hungrige Holländer Mijnherr Willem van Aasdappelenbosch zu ihnen. Nach spannenden Abenteuern –u.a. auf einer Dschunke und in einem Göttertempel – gelingt es dem blauroten Methusalem, die Familie seines Teehändlers Ye-Kin-Li wieder zusammenzuführen und das Erbe von Richard Stein zu sichern.

Kurt Vethake (, 5. August 1919 in Berlin; + 12. April 1990 in Berlin) wirkte an weit mehr als 100 Hörspielen als Produzent und Regisseur mit. Neben seinem Namen verwendete er die Pseudonyme Patrick Hampton, Teddy Parker, Axel Busch und Peter Ott. Vethake hatte an der Universität Greifswald Medizin studiert, verschieb sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aber verstärkt der Literatur. Für die Vertonung des Buches „Der blaurote Methusalem“ verfasste er 1965 das Manuskript. Rund zehn Jahre Später vertonte Kurt Vethake das Hörspiel als Produzent erneut. Zwei Versuche, das Buch zu verfilmen, misslangen. Den zweiten Anlauf, Mitte der 1960er-Jahre, stoppte Produzent Arthur Brauner sogar erst kurz vor Drehbeginn, obwohl bereits Stars wie O.W. Fischer und Joachim Fuchsberger für die Hauptrolle im Gespräch waren.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
8,0
Sprecher 
 
8,0
Soundtrack 
 
7,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
7,6

Wie ist das Hörspiel umgesetzt?

Mehr als 26 Sprecher sind an diesem vom SWF heute SWR2 produzierten Hörspiel beteiligt. Vier Episoden sind mit jeweils einem MP3-Track auf der CD untergebracht. Die Spielzeit liegt insgesamt bei rund 114 Minuten. Am Anfang der 2., 3. und 4. Folge wird jeweils eine inhaltliche Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse gegeben.
Auf der Rückseite der von Claudia Brandt gestalteten Coverkarte, sind die Sprecher verzeichnet, eine Zuordnung zu den Rollen wird jedoch nicht vorgenommen.


Resümee/Abschlussbewertung:

Die Abenteuer von Richard Stein und dem blauroten Methusalem Fritz Degenfeld, finden im vorliegenden Hörspiel eine liebenswerte Umsetzung. Mit viel Humor aber auch einer passenden Portion Spannung und Emotion wird Karl Mays Roman zu Gehör gebracht.

Für den Hörer der MP3-CD erweist sich die Zusammenfassung der Ereignisse zu Beginn der jeweiligen späteren Folgen als etwas langatmig, geht diese Inhaltsangabe zum Teil doch über mehr als fünf Minuten. In Anbetracht der Produktion als Radiohörspiel, das im Abstand von einer oder mehreren Wochen gesendet wurde, ist dies auch als Zeitzeugnis zu betrachten.

Die Gesamtumsetzung erscheint typisch für die Zeit der 1960er und bietet dem Fan von Karl Mays Geschichten oder Romanen gute kurzweilige Unterhaltung.

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