Das Moor der Vergangenen

Das Moor der Vergangenen Hot

Nico Steckelberg   20. Mai 2013  
Das Moor der Vergangenen

Rückentext

Wer kann sagen, wie viele Menschen im Laufe der Jahrhunderte draußen
in den Sümpfen versunken sind? Auf einem Ausflug in die Dead Man’s Marsh entkommt Derek nur mit Glück der kalten Umarmung des Morastes. Er schwört Stein und Bein, eine leibhaftige Moorleiche habe ihn mit sich in die Tiefe zerren wollen. Vor Einbruch der Nacht finden die Jungen Zuflucht in Minghella Hall, deren Besucher sich mysteriösen Behandlungen unterziehen. Besitzt die uralte Erde des Moores gar die Macht, den Tod zu überwinden?
Erneut erscheint das namenlose Mädchen ... und lockt Jay, Tom und Derek an den Ort, wo die längst Vergangenen auf ihre Rückkehr warten.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
10,0
Soundtrack 
 
8,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
8,4

In den Dead Men’s Marsh wurden früher Gefangene im Moor ersäuft. Jay, Tom und Derek machen einen Ausflug in das Moor, zusammen mit dem überdrehten Hund „Hamlet“. Natürlich kommt es wie es kommen musste: Derek versinkt beinahe im Moor und findet dabei menschliche Überreste – eine Moorleiche. Zu allem Überfluss wird Hamlet von einer offenbar irren jungen Frau entführt. Und als wäre das nicht schon genug, müssen die drei Jungen in Minghella Hall übernachten, einem Beauty-Tempel der sehr, sehr sonderbaren Art. Und immer wieder taucht diese Moorleiche auf…

Wieder einmal eine sehr runde Folge von Point Whitmark. Stellenweise war es richtig gruselig. So gruselig, dass dieses Hörspiel für Kinder unter 10 Jahren bestimmt nicht so gut geeignet ist. Trotzdem – oder gerade auch deshalb – passt hier wieder einmal alles zusammen. Die Hauptsprecher sind toll, vor allem Gerrit Schmidt-Foss hat als Derek einige enorm witzige Augenblicke. Stichwörter: Moor-Szene, Massage-Szene, Badewannen-Szene am Ende. Ohnehin ist der Wortwitz sehr gelungen. Von behaarten Achselhaaren über Kratzen an ekeligen Stellen bis hin zu einem Hund, der versehentlich das Quietscheentchen mit etwas … anderem verwechselt. Es geht sogar fast bis auf Loriot’sches Niveau („Hamlet!“ – „Der Dänenprinz?“ – „Sein Hund!“ – „Der Hund vom Dänenprinzen?“). Brüller! Die Dialoge sind immer mal wieder gespickt mit Scherzen, aber auch mit Gruseligkeiten. Der simple Satz „Für Euch: Die Edna“ von Eva-Maria Kurz alias Edna Gillycuddle wirkt beispielsweise so subtil-bedrohlich und geisteskrank durchschimmernd, der könnte direkt aus einem Polanski-Film stammen. Bei diesem witzigen Dialogbuch macht es auch nichts, dass das Geständnis als Auflösung des Falls etwas plump und unglaubwürdig erzwungen wirkt.

Der Soundtrack war in früheren Folgen schon mal harmonischer und runder. Natürlich sind die Orchesterarrangements toll, aber für mich ist die Serie speziell wegen der rockigen Tracks. Ich will wieder mehr progressive Rockstücke!

Ich freue mich auf die nächste Folge und hoffe, dass sie vor allem den Humorlevel dieser Episode halten kann.

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