Einmal ist jeder dran - Radio-Western

Einmal ist jeder dran - Radio-Western Hot

Michael Brinkschulte   20. April 2014  
Einmal ist jeder dran - Radio-Western

Rückentext

Die Ausgangssituation ist aus unzähligen Wild-West-Filmen bekannt: In einem Nest an der texanischen Grenze, fernab von Recht und Ordnung, wird ein Fremder erwartet: Sein Name ist Ringo, von Beruf ist er Kopfgeldjäger. Die Bürger haben ihr ganzes Geld zusammengekratzt, damit er Carson Hill vom übermächtigen Rancher Hopkins befreit. Denn er und seine Bande pressen die Bewohner erbarmungslos aus. Und natürlich wird Ringo die Stadt befreien - auf seine ganz eigene Art - weil er am schnellsten den Colt zieht und weil er das Gesetz und die Moral auf seiner Seite hat. Einer für alle. Vorausgesetzt, dieser Ringo, der da eines Tages am Bahnhof aus dem Zug steigt, ehrfürchtig und aus der Ferne bestaunt von den Bürgern, ist tatsächlich der Ringo, den alle Welt kennt ...

EINMAL IST JEDER DRAN mit Klaus Kindler, Arnold Marquis, Wolfgang Hess, Friedrich Schütter, Dieter Eppler (bekannt aus zahlreichen Edgar-Wallace-Filmen), Dieter Borsche (Sir David Lindsay in den Karl-May-Verfilmungen), Hans Hessling, Wolfried Lier, Gerd Duwner (dt. Stimme von Danny DeVito, Oliver Hardy und Ernie aus der Sesamstraße), Christine Davis, Gert Keller, Robert Rahtke, Günther Sauer, Hans Röhr, Horst-Werner Loos, Johannes Hertel

‚Einmal ist jeder dran‘ transportiert die vorwiegend optisch angelegten Reize des Western-Films ins Akustische. Zugleich ist es ein Hörspiel über die Handlungsklischees, die Stereotypen, über die Sprache und die Ideologie eines Filmgenres. Das Gespann Walter Adler und Bernd Lau, die später auch für die Vertonung von Karl Mays ‚Sklaven der Arbeit‘ zusammenarbeiteten, setzte für diese Persiflage einen Chor von Stimmen ein, die das Western-Genre hierzulande berühmt machte (u. a. mit den deutschen Stimmen von Clint Eastwood, John Wayne, Bud Spencer und Lorne Greene). Untermalt wird dieses Abenteuer mit den von OSCAR®-Preisträger Ennio Morricone (Spiel mir das Lied vom Tod , Zwei glorreiche Halunken) komponierten Melodien.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
9,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
10,0
Soundtrack 
 
10,0
Aufmachung 
 
6,0
Gesamtwertung 
 
8,8

Wie ist das Hörspiel umgesetzt?

Mit einem Stimmenreigen, der sich gewaschen hat, kommt dieses Hörspiel daher. Bekannte Stimmen wohin das Ohr auch lauscht. Alle geben ihr Beste und lassen das 1972 für SWR2 produzierte Hörspiel in Bestform daher kommen. Hinzu kommt die musikalische Untermalung durch Ennio Morricones Melodien, die den Western auch atmosphärisch abrunden.
Das Coverpasst zum Inhalt, die Cover-Karte, die anstatt eines Booklets das Hörspiel begleitet, bietet auf der Rückseite die Sprecherliste.

Einziges Manko dieser Produktion ist, dass das Hörspiel in einem Track die komplette Spielzeit von 58 Minuten vereint, was den Wiedereinstieg ins Geschehen mit viel Vorspulen verbindet.


Resümee/Abschlussbewertung:

Eine Stadt wird unterdrückt von einem Rancher, der sich in den letzten Jahren mit Revolvermännern umgibt, die für ihn Erpressen und die Stadt unter Druck setzen. Immer wieder versuchen die Einwohner mithilfe von Kopfgeldjägern dem Gegner den Garaus zu machen, bisher ohne Erfolg. Doch dann wird Ringo engagiert…

Diese Westernpersiflage bietet neben dem hervorragenden Sprecherensemble auch eine spannende Story, die zudem auch humorvolle Züge aufweist. Die Spielzeit von rund einer Stunde verfliegt leider allzu schnell und man wünscht sich als Hörer mehr dieser klassischen Radio-Hörspiele dieser Qualität.

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