Slash - die Autobiografie

Slash - die Autobiografie Hot

Sören Wolf   15. Juli 2010  
Slash - die Autobiografie

Buch-Tipp

Anzahl Seiten
512
Erscheinungsjahr

Rückentext

Zur Gitarre finden war, als hätte ich mich selbst gefunden; sie definierte mich, sie gab meinem Leben erst einen Sinn. Sie war ein kreatives Ventil, das es mir erlaubte, mich selbst zu verstehen.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
5,0
Atmosphäre 
 
6,0
Aufmachung 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
6,3

Kaum ein Kind der späten 80er und frühen 90er Jahre wird wohl an Guns 'n Roses vorbeigekommen sein. So muss auch ich unumwunden zugeben, dass meine Rock- und Metalsozialisierung mit den Gunners einherging. Schließlich lieferte die Gruppe neben dreckigen, ehrlichen Rock auch eine gehörige Portion Coolness. Allen voran der schlotende Zylinder, der einfach nur SLASH genannt wird. Seine Autobiografie hangelt sich dann auch zunächst von seiner frühen Kindheit über die Anfangs- und Endtage der originalen Besetzung von Guns 'n Roses bis hin zu den zuletzt aktiven Velvet Relvover mit dem 2008 ausgestiegenem Sänger Scott Weiland.

Die Autobiografie ist bereits Jahr 2007 verfasst worden und wurde auch ins Deutsche übersetzt, schließlich sorgt Slash mit seinem ersten richtigen Soloalbum auch hierzulande wieder für Furore.
Ein großer Schwachpunkt der deutschen Ausgabe sind die unzähligen Tipp- und Rechtschreibfehler, die sich durch das gesamte Buch ziehen. Da hätte man beim Redigieren ein wenig mehr Sorgfalt walten lassen sollen. Und auch der Inhalt des Buchs lässt keine besondere Freude aufkommen. Slash rattert, wild wie sein Gitarrenspiel, die einzelnen Etappen seines Lebens herunter. Wir erfahren, dass seine Mutter eine Affäre mit David Bowie hatte, dass er ein großer BMX-Nerd war, und letztlich ein ziemlich übler Junkie und Säufer war/ist. Klar kann man von einem Rocker, der in einer der größten Bands der Welt gespielt hat, nicht erwarten, dass er sich lammfromm von Obstsäften und Müslis ernährt. Im Laufe des Buchs gehen einem aber die ständigen Drogenrückfälle so dermaßen auf den Zeiger, dass man sich wünschen würde, SLASH ein paar saftige Ohrfeigen zu verpassen, ob seiner unsäglichen Dummheit. Und in gewisser Weise hat er auch schon dafür zahlen müssen, seit ein paar Jahren wird sein Herz mit einem Schrittmacher getaktet, ein Andenken des ausschweifenden Alkohol- und Drogenkonsums.

Das Buch liefert zwar einen gewissen Unterhaltungswert, und die Geschichte der Gunners wurde bisher noch nie aus der Sicht eines der Bandmitglieder geschildert. Dennoch kann man auf dieses Buch gut und gerne verzichten, da es weder große Weisheiten bereithält, noch überraschende Wendungen verzeichnet. Leute, legt lieber mal wieder die alten Scheiben der Gunners auf und lauscht seinem Gitarrenspiel. Denn das ist und bleibt die große Stärke von SLASH.

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