Méto - Das Haus Hot

Sandra Preuß (†)   29. August 2012  
Méto - Das Haus

Hörbuch

Autor(en) oder Hrsg.
Erscheinungsjahr
Format
CD
Anzahl Medien
3
Altersempfehlung
ab 13 Jahren

Rückentext

Die Rebellion beginnt!
Sie leben im HAUS, ohne zu wissen, woher sie kommen und was mit ihnen geschieht. Hinter verbarrikadierten Fenstern und Türen, immer bewacht. Fragen dürfen sie keine stellen - tun sie es doch, droht Bestrafung. 64 Jungen, die dasselbe Schicksal teilen. Bis einer sich für ein Leben in Freiheit erhebt: MÉTO!
Aufrüttelnd, düster, gnadenlos: Der erste Teil der Bestseller-Trilogie aus Frankreich über die Suche eines Jungen nach Aufklärung und Selbstbestimmung - eindringlich gelesen von Rainer Strecker.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
10,0
Atmosphäre 
 
10,0
Sprecher 
 
10,0
Aufmachung 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
9,5

Nachdem ich den Rückentext dieses Hörbuchs gelesen hatte, war ich etwas skeptisch. Düsternis und Gnadenlosigkeit gehören nicht zu den ersten Themen für mich, wenn es um Unterhaltung geht.
Doch ist im Rückentext ebenfalls zu lesen, dass es in dieser Geschichte um weitaus mehr geht...

Wer keine Fragen stellt und sich an alle Regeln hält, hat nichts zu befürchten im HAUS. Das haben die 64 Jungen schnell gelernt.
Keiner wagt es, die Rituale, Abläufe und Bestrafungen zu hinterfragen, keiner bis auf Méto. Ihn machen die Vorgänge stutzig, er hat Fragen und weigert sich innerlich immer mehr, die strikten und brutalen Regelungen zu akzeptieren.
Mit der Zeit zeigen sich ihm mehr und mehr Verbündete, die im Geheimen operieren - wenn sie entdeckt werden, drohen harte Strafen. Méto kommt mit Hilfe seiner Verbündeten immer näher an die finsteren Geheimnisse des Hauses und seiner Bewohner, bis eines klar wird: die Kinder müssen sich auflehnen, um in Freiheit leben zu können.

Trotz meiner anfänglichen Skepsis hat mich diese Gesichte bereits nach wenigen Minuten gepackt.
Yves Grevet hat eine finstere Welt erschaffen, in der für Freiheit und Individualismus kein Platz ist. In ihr Méto - ein Aufrührer.
Von Anfang an ziehen die undurchsichtigen Geschehnisse im Haus den Hörer in ihren Bann, lassen ihn mit dem Protagonisten sympatisieren, denn was dort vorgeht, ist nichts Gutes.
Man will, dass Méto die Wahrheit findet, dass er und seine Freunde es schaffen aus dem gnadenlosen System zu entkommen. Doch mit jedem Kapitel scheint dieses Ziel weniger greifbar.

In Frankreich hat es die Trilogie um Méto in kurzer Zeit auf die Bestsellerlisten der Jugendliteratur geschafft. Grevet lässt viel Raum für Interpretationen und Überlegungen, spielt mit Namen, Zahlen und Zusammenhängen, was die Geschichte auch außerhalb ihrer Handlung interessant hält, für Jugendliche ebenso wie für Erwachsene.
Der erste Teil des Hörbuchs lässt auch als gekürzte Lesung keine Fragen offen, außer der einen: Wie geht es weiter?

Was noch bleibt ist, die hervorragende Leistung des Sprechers Rainer Strecker zu erwähnen. Ohne weitere akustische Mittel schafft er es, die bedrückende Stimmung im Haus ebenso wie die verschiedenen Beziehungen der Jungen untereinander oder das kalte Verhältnis zu ihren Vorgesetzten eindrucksvoll zu vermitteln.
Man vergisst nahezu, dass dort eine einzige Person eine Geschichte vorliest.

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