Auguste Rodin Hot

Jan Hillgärtner   19. Dezember 2010  
Auguste Rodin

Hörbuch

Untertitel
Kunst ist nichts als Empfindung
Autor(en) oder Hrsg.
Erscheinungsjahr
Format
CD
Anzahl Medien
1
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Rückentext

Als Rainer Maria Rilke mit dem Auftrag, ein Buch über Auguste Rodin zu schreiben, am 1. September 1902 nach Paris kam, war dieser bereits 62 Jahre alt und ein weltweit anerkannter Bildhauer. Rilke war voller Bewunderung für den Menschen Rodin und sein Werk und versuchte, ihn und seine Arbeitsweise zu ergründen. „Die Schönheit ist überall. Nicht sie versagt sich unseren Augen, sondern unsere Augen versagen, sie zu gewahren“ (Rodin).

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
8,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
8,0

Auguste Rodin, dem französische Bildhauer, dessen 170. Geburtstag in diesem Jahre ansteht, ist das bei Westfire Entertainment neu erschienene Hörbuch mit Notizen seiner Zeitgenossen gewidmet. Das besondere an diesen kurzen, teils biografisch, teils literarisch verschlüsselten Eindrücke, die Rainer Maria Rilke, Isadora Duncan und Stefan Zweig von dem 1840 geborenen Franzosen uns hinterlassen haben bilden ein extrem divergierendes Bild eines Mannes, der im Streben nach der Perfektion des künstlerischen Ausdrucks die Grenzen der Kunst und der Gesellschaft überschritten hat.

Wie bei so vielen Künstlern, die uns im Nachhinein als Avantgardisten und Wegbereiter einer neuen Kunst erscheinen, ist auch Rodins Lebensweg kein einfacher und sicherlich keiner, der frei von Irrungen und Wirrungen ist. Der Tod seiner Schwester 1862, in dessen Anschluss der Mann, der maßgebliche Grundsteine für die moderne Plastik legte, sich in die Arme der Kirche begabt um von dieser für das Malen wieder freigestellt zu werden, wurde zu dem Erlebnis seines Lebens, das den Künstler in eine tiefe Lebenskrise stürzte.
Jemand, der Rodin aus nächster Nähe kennen lernen durfte war Rainer Maria Rilke. In seiner Zeit als Privatsekretär in den Jahren des anbrechenden 20. Jahrhunderts in Paris, da Rodins Ruf sich in der französischen Gesellschaft weitestgehend eingegraben hatte, ist der Dichter so nahe wie kaum jemand sonst. Aus seinen Erlebnissen entstehen einfühlsame Beschreibungen der Werke Rodins, wie sie sich im 1949 von Rilke veröffentlichen „Auguste Rodin“ in Schrift niederließen und durch die Sprecher vertont und zum Leben erweckt werden. Kristian Bader, Claus Boysen, Julia Hansen und Alexandra Krismer, gelingt es, etwas von der Faszination zum Leben zu erwecken, Rodin bei der Beobachtung einer Besucherin verspürt haben muss, die sein Plastik „Der Kuss“ betrachtet. Das Rätsel der erotischen Anziehungskraft, die von dem Künstler Zeit seines Lebens ausgegangen sein muss und der sich zahlreiche Frauen nicht widersetzen konnten, ist aber auch hier nicht gelöst, wird aber doch aus der Perspektive einer seiner Musen beschrieben.

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