Der Falke – Folge 1 und 2
"Der versunkene Tempel" / "Showdown in Venedig"
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© 2007 Hörspiele Welt / Audiowerkstatt Köln
Rückentext:
Folge 1:
Die beiden Archäologen Lukas Falkenberg und Werner Brandt nehmen gerade an einem Kongress in Mumbai teil, als sich die Ereignisse überschlagen. Ein Tsunami überschwemmt die gesamte Südküste Indiens und richtet verheerende Schäden an. Kurz darauf wird Brandt entführt und Falkenberg vor eine ungeheure Wahl gestellt. Doch das ist erst der Anfang...

Folge 2:
Das Rätsel eines mysteriösen Artefakts führt den Archäologen Lukas Falkenberg nach Wien. Dort wird er Zeuge des Mordes an einem renommierten Physiker. Gemeinsam mit einer Kollegin des Toten versucht er die Hintergründe des Verbrechens aufzuklären und folgt der Spur des Täters nach Italien – zu einer geheimnisvollen Stiftung des Vatikans.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Der Falke, das ist Lukas Falkenberg, renommierter Archäologe und Abenteurer. Zusammen mit seinem Freund Werner Brandt hat er bereits zahlreiche Ecken der Welt untersucht, umgegraben und so manches bislang ungeklärtes Geheimnis gelüftet und Artefakt bergen können.

Als Lukas Falkenberg zusammen mit Brandt an einem Kongress in Mumbai teilnehmen, sucht eine riesige Tsunami-Welle die indische Küste heim. Aber sie richtet nicht nur unheimliche Schäden an, sondern enthüllt auch einen bislang unbekannten Tempel. Es gibt nur eine Person, die die Gefahren dieses noch immer unter Wasser liegenden Tempels meistern kann: Den Falken. Das wissen auch skrupellose Verbrecher, die an einem Artefakt interessiert sind, das sich in dem Tempel befindet. Sie entführen Brandt um den Falken unter Druck zu setzen. Und dieser hat nun die Wahl: In die tiefe Schwärze abtauchen oder das Leben seines Freundes aufs Spiel zu setzen. Noch weiß er nicht, dass ihm ungeheure Gefahren bevorstehen.

In der zweiten Folge der neuen Serie kommt es dann zum „Showdown in Venedig“. Wie sich herausgestellt hat, ist das Artefakt aus der Folge 1 außerirdischen Ursprungs. Die Umstände führen Falkenberg nach Wien, wo die Skulptur von Dr. Krassnitzer untersucht werden sollte. Doch im Institut des Doktors steht dessen Büro in Flammen. Der Falke wird Zeuge, wie Krassnitzer von einem Mann ermordet wird. Eine Verschwörung scheint sich mit jedem weiteren Indiz abzuzeichnen. Was hat es mit dem Artefakt auf sich und warum haben so viele Parteien Interesse daran?

Die Serie „Der Falke“ erscheint bei Hörspiele Welt. Die Macher sind keine Unbekannten. Wer die Serien „Ein Fall für Leon Kramer“ oder „Das 5te Gebot“ kennt, dem wird der Name Markus Topf ein Begriff sein. Er steckt zusammen mit Sebastian Penno hinter dem Produktionsteam „audiowerkstatt köln“. Die Erfahrung kann man spüren. Der Handlungsverlauf ist spannend, die Actionszenen reißerisch und gut. Auch hinter der Musik steckt ein bekannter Name: Robert Herrmann, damals Teammitglied bei „Das 5te Gebot“. Herrmanns Musik ist mit synthetischen klassischen  Instrumenten oder Samples arrangiert. Klingt ganz gut, wenngleich mir der Mittelpart der Titelmelodie kompositorisch nicht so recht gefallen mag. Das Thema des Main-Themes ist allerdings umso mitreißender. Prima! Auch während und zwischen den Sequenzen kommt der Soundtrack ganz okay bis gut. Verbesserungsvorschlag: Einfach mal andere klassische Instrumentensamples einsetzen. Nicht so abgehackt rhythmische Strings und Brasses, lieber auch mal etwas Tragendes und dafür mehr auf Melodie als auf Arrangement setzen. Stakkatos kommen zwar beim Score von "Fluch der Karibik" und "The Rock" sehr gut, aber man muss immer bedenken, dass da echte Orchester dahinter stecken.

Die Sprecher sind zwar keine Unbekannten, aber haben auch noch nicht ausschließlich alle DEN Bekanntheitsgrad von Hollywood-Synchronsprechern. Das muss aber auch gar nicht sein, denn die Audiowerkstatt beweist, dass man auch einmal auf andere Pools zurück greifen kann. Als Erzähler wurde Mario Hassert ausgewählt. Ein eher unauffälliger Erzähler. Im Gegensatz dazu erscheint mir Ingo Albrecht als „Der Falke“ als die Idealbesetzung. Ein voluminöser Bariton. In weiteren Rollen hören wir Claudia Urbschat-Mingues, Henry König, Fabian Harloff, Marion von Stengel, Robert Missler, Patrick Winczewski und andere. Die Mischung ist gut!

Die Aufmachung gefällt mir ebenfalls gut. Das Logo der Serie ist stilvoll und einprägsam, die Coverillustrationen zeigen Falkenberg im Vordergrund und eine Szene bzw. Location aus dem Hörspiel. Falls die Serie einmal verfilmt werden soll, ist eine Frage schon mal beantwortet: Sicherlich wünschen sich die Hörspielmacher Hugh Jackman als Schauspieler für die Hauptfigur.

Fazit: „Der Falke“ ist eine Mischung aus Indiana Jones, James Bond, Da Vinci Code und Co. Die Anlehnung an bekannte Motive ist hier und da stark spürbar, behindert das Hörvergnügen aber keinesfalls. Denn „Der Falke“ ist gut gemachte Hörspielunterhaltung.
 
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2007 Der Hörspiegel )