ROXETTE: Das Comeback 2009

ROXETTE: Das Comeback 2009 Hot

Nico Steckelberg   04. Oktober 2009  
ROXETTE: Das Comeback 2009

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Wer kennt nicht mindestens einen Song von Roxette? Kaum zu glauben, dass es so kurz nach „Abba“ eine weitere schwedische Pop-Formation auf den internationalen Pop-Thron geschafft hat. Wie kam das?

Per Gessle war bereits vor Roxette kein Unbekannter in Schweden. Mit seiner Band Gyllene Tider hatte er dem Land den „Sommartider“ einen Sommerhit beschert. Marie Fredriksson war zuvor Sängerin in der Band „MaMas Barn“ und danach als Solo-Künstlerin unterwegs. Sie wurde dreimal als beste schwedische Sängerin des Jahres ausgezeichnet.

Die Band gründet sich 1986. Im selben Jahr erscheint auch das Debütalbum „Pearls of Passion“: Ein Album mit einem klaren Eighties-Sound, doch die Kompositionen können bereits begeistern und zeigen bereits, in welche Richtung es geht – die gängige 80er-Jahre-Radiopopmusik mit einem klaren Rock-Einschlag zu versehen.

Der eigentliche Durchbruch kam jedoch erst mit dem nachfolgenden Album „Look Sharp!“ auf dem Smash-Hits wie „The Look“, „Dressed for Success“, „Dangerous“ und „Listen to your Heart“ zu finden waren. Und nicht nur in Europa schlug das Album ein wie eine Bombe – mehr oder weniger durch einen Zufall bekamen Roxette Radio-Airplays bei einem US-amerikanischen Sender, weil ein US-Student das Album aus einem Schwedenurlaub mitgebracht hatte und es einfach mal ans Radio weiter gegeben hatte. Völlig ohne Zutun seitens der Band.

1990 steuerte die Band mit „It must have been Love“ den Hauptsong zum Film „Pretty Woman“ bei und waren nun endgültig Superstars. Daran knüpften sie mit ihrem 1991er Album „Joyride“ an. Der gleichnamige Titeltrack wurde promt wieder die Nr. 1 der deutschen Charts, und auch die weiteren Songs der CD waren hervorragend komponiert, darunter „Fading Like a Flower (Every Time You Leave)“, „Spending My Time“ und „The Big L.“.

Ein Jahr später veröffentlicht Roxette „Tourism“, eine Mischung aus Studioalbum, Aufnahmen aus Hotelzimmern und Livesongs. Das Konzept geht auf: Das Album wird die Nr. 1 der deutschen Charts. Auch die Single-Auskopplungen, vor allem der Opener, werden überall gespielt: „How do you do!“ Doch gerade die melancholischeren Seiten des Albums machen es so speziell: „Queen of Rain“, „Come back (before you leave)“ und „Silver Blue“ sind einfach gute Lieder, auch heute noch.

1993 kam der Film „Super Mario Brothers“ ins Kino und floppte, was sicherlich nicht an Roxettes Song zum Film lag: „Almost unreal“ war ein guter Song, der leider nicht auf dem nachfolgenden Album „Crash! Boom! Bang!“ erschien. Dafür hielt er andere tolle Stücke für die Fans parat: „Run to you“, „Crash! Boom! Bang!“, „Sleeping in my Car“ und „Vulnerable“ waren die Singleauskopplungen. Und obwohl die Songs nach dem bekannten Roxette-Prinzip komponiert und produziert wurden, schafften sie es nicht mehr auf die hohen Chartplatzierungen.

Erst nach einer 5-jährigen Pause erschien das Folgealbum „Have a nice Day“ und – wie vom quietschig-geschmacklosen Cover angekündigt hatte sich auch der Sound von Roxette... nun... verändert. Er war vermeintlich moderner geworden. Samples ersetzen die bekannten Drumkits und Dance-Beats legen sich unter die ansonsten altbewährt komponierten Stücke. Die Produktion passt sich ebenfalls dem vermeintlichen Zeitgeist an und sorgt dafür, dass sie Roxette-Stammhörer fremd fühlen in dieser neuen Welt. Das Album schafft zwar Platz 2 der Albumcharts in Deutschland, doch die Singles „Wish I could fly“ (welches vom Sound her noch am ehesten an die alten Roxette-Zeiten anknüpft), „Anyone“, „Salvation“ und „Stars“ kommen nicht in die Top 20.

2001 dann das bisher letzte Studioalbum der Band: "Room Service". Man nimmt die moderne Bumbum-Produktion ein Stückweit zurück und erstetzt sie durch leichtere elektronische Drumsamples. Das tut der Musik gut, und Stücke wie „Milk and Toast and Honey“ oder „The Centre of The Heart“ bleiben wieder im Ohr stecken. Roxette wieder auf dem richtigen Weg.

Das Fazit der bisherigen musikalischen Karriere: 17 Roxette-Singles stiegen in die Top 10 der Charts ein. In den USA standen sie insgesamt viermal an der Spitze der Charts mit den Hits "The Look", "Listen To Your Heart", "It Must Have Been Love" und "Joyride". "It Must Have Been Love" war außerdem ein Song zum Soundtrack von "Pretty Woman", der im Jahre 2005 sogar mit dem BMI-Award für über 4 Millionen Airplays in Amerika ausgezeichnet wurde.

Im Mai 2009 geben Roxette ihr Comeback bekannt. Ihren ersten gemeinsamen Auftritt nach der Re-Union hatten Roxette im auf dem New Wave Festival in Lettland. Und passend dazu gibt es nun alle 7 Studioalben wiederveröffentlicht auf EMI / Capitol Records – remastered im Eco Pak und mit neuen Bonustracks. Darunter z.B. „Almost unreal“, das bisher auf keinem Studioalbum zu finden war, rare Demos und Single-B-Sides. Ein tolles Paket für jeden Fan der Band.

(Foto Roxette: www.Roxette.se / Quelle: Promo Team)

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