Paranoia Hot

Michael Brinkschulte   13. November 2016  
Paranoia

Buch-Tipp

Genre
Anzahl Seiten
494
Erscheinungsjahr

Rückentext

Während sie einen Tatort in Cambridge, Massachusetts, untersucht, empfängt Dr. Kay Scarpetta ein Video auf ihrem Handy. Als sie es abspielt, kann sie kaum glauben, was sie sieht. Die Aufnahmen stellen alles infrage, was sie über ihre Nichte Lucy zu wissen meinte. Und es folgen weitere Videos. Langsam gerät Scarpettas Welt aus den Fugen, und schon bald ist sie ganz auf sich alleine gestellt …

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
6,0
Atmosphäre 
 
6,0
Aufmachung 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
6,7

Entgegen ihrer Gewohnheit an einem Tatort auf einen Anruf bzw. eine andere Nachricht per Smartphone zu reagieren, verstößt Kay Scarpetta gegen ihre eigene Regel. Und so wird sie von einem Video überrascht, das zunächst einmal nur das alte Zimmer ihrer Nichte zeigt. Ein Zimmer, in dem ein Kuscheltier steht, das Scarpetta selbst dereinst ihrer Nichte schenkte. 
 
Grundsätzlich einmal ein Einstige, der eine gewisse Spannung bieten könnte. Doch hier bleibt es beim Konjunktiv. Könnte, wenn denn wirklich etwas passieren würde.
Langatmig entwickeln sich die ersten Seiten und nicht nur die ersten zehn, sondern die ersten 100. Und dann setzt die Autorin auch auf stetige Wiederholung einzelner Aspekte, sodass es anmutet, als wolle sie die Seiten nur füllen, um auf die passende Seitenzahl für einen kompletten Roman zu kommen. Harte Worte, ich weiß. Aber so schleppend wie sich dieser Roman von Patricia Cornwell entwickelt, habe ich bisher noch keines ihrer anderen Bücher wahrgenommen. Und ich habe schon einige gelesen.
 
Nach und nach nimmt das Buch dann doch noch etwas Fahrt auf, doch irgendwie will keine wirkliche Spannung aufkommen, die den Leser mitreißt. Der Titel des Buches hingegen passt recht gut, denn Protagonistin Scarpetta traut bald niemandem mehr, steht allein und wirkt paranoid angesichts all der auf sie einströmenden vermeintlichen Informationen per Video.
 
Dieses Buch legte ich am Ende etwas zwiegespalten aus den Händen. Viel nebensächliches Geplänkel überlagert das eigentliche Geschehen und meiner Meinung nach wäre das Buch, das fast 500 Seiten umfasst, gestrafft und mit rund 100 Seiten weniger sicherlich deutlich stärker ausgefallen. Das bisher schwächste Buch, das ich aus der Feder von Patricia Cornwell gelesen habe.

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