Briefwechsel mit seinen 'Kindern' II

Briefwechsel mit seinen 'Kindern' II Hot

Michael Brinkschulte   28. Oktober 2020  
Briefwechsel mit seinen 'Kindern' II

Buch-Tipp

Anzahl Seiten
608
Erscheinungsjahr

Rückentext

Da die Gesammelten Werke keinen Rückentext aufweisen, finden Sie hier den Informationstext der Verlags-Homepage zum Buch:
 
Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts traten aus dem breiten Lesepublikum Karl Mays vier junge Menschen in Erscheinung, die dem Schriftsteller in besonderer Weise nahestanden und sich in der Zeit der zermürbenden Presse- und Prozesshetze für ihn engagierten: die Geschwister Marie und Ferdinand Hannes, Lu Fritsch und Willy Einsle. Dazu gesellte sich nach einiger Zeit noch der Philologe und Pädagoge Dr. Adolf Droop, der auch bereits eine wissenschaftliche Analyse von Mays Reiseerzählungen veröffentlicht hatte.
 Diese fünf Verehrer standen Karl May geistig und seelisch derart nahe, dass seine zweite Ehefrau Klara sie als seine "Kinder" bezeichnete.
 Die umfangreiche Korrespondenz der 'Kinder' mit Karl und Klara May wird in dieser zweibändigen, kritisch kommentierten Edition erstmals - und soweit möglich vollständig - veröffentlicht.
 Die vorgestellten Briefe bieten nicht nur wichtige und spannende, sondern auch bewegende, sehr private Einblicke in die Persönlichkeit des populären Schriftstellers; sie dokumentieren überdies das für Mays Biografie sehr bedeutende Engagement der 'Kinder' für den literarischen 'Outlaw' und ihre unermüdlichen, z.T. auch recht abenteuerlichen Bemühungen, den vielfach beschuldigten und geschmähten Autor öffentlich zu rehabilitieren.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
8,0
Aufmachung 
 
9,0
Gesamtwertung 
 
8,3

Auf über 600 Seiten wird in diesem zweiten Band die Korrespondenz Karl Mays mit seinen fünf „Kindern“ in den Jahren 1910 bis 1912 näher beleuchtet. Ergänzt wird das Werk durch ein einen umfangreichen Anhang.
 
Den größten Umfang der brieflichen Korrespondenz entfällt auf das Jahr 1910, aus dem rund 300 Seiten vorliegen. Die beiden weiteren Jahre sind jeweils mit rund 100 Seiten Briefmaterial vertreten. Eingeleitet wird das Buch durch ein Foto Karl Mays aus dem Jahr 1911, ein Jahr vor seinem Tod, das dessen hohes Alter und die kraftraubenden Konflikte der vergangenen Jahre deutlich zum Ausdruck bringt.
 
Die Korrespondenz in den drei Jahren wird immer wieder durch Fotos, Postkarten und weitere Belege wie eine Hotelrechnung oder Eintrittskarte ergänzt. Im Anhang findet sich neben Essays aus der Feder einiger der Kinder, die ihrem Karl May durch diese Texte zur Seite stehen, auch ein Text in englischer Sprache mit dem Titel „Carl May, the Apache-chief?“ aus der Feder von John Ojijatheka Brant-Sero, der kritisch mit May ins Gericht geht. Der Text liegt im Anschluss auch in übersetzter Form vor.
Die Betrachtung der Beisetzung Karl Mays aus der Sicht von Marie Hannes schließt das Kapitel mit Essays und Texten des Anhangs ab. 
Im Anschluss folgt eine Ergänzung des Bandes 95, da die nun folgenden Gedichte sich auf die Zeit um 1903 beziehen. Abgeschlossen wird das Buch durch eine Aufstellung von Literaturverweisen, sowie einer ausführlichen „Zeittafel zu Mays ‚Kindern‘“ von 1879 bis zum Tod des letzten der ‚Kinder‘ im Jahr 1968.
 
 
Alle Korrespondenz zwischen den „Kindern“ Marie und Ferdinand Hannes, Lu Fritsch, Willy Einsle sowie Adolf Droop und dem Autor, lassen deren Haltung zu Karl May deutlich erkennen und spiegeln sowohl positive wie kritische Aspekte. Mit dem ergänzenden Anhang wird schlüssig ergänzt und die Leser bekommen tiefere Einblicke.
Mit diesem zweiten Band komplettiert der Karl May Verlag ein interessantes Kapitel in der Lebensgeschichte Karl Mays. Die ausführliche Kommentierung mit Fußnoten rundet das Buch gut ab, verlangsamt aber andererseits auch das Lesen. Für den Karl May Fan stellt dieses Buch eine stimmige Ergänzung zu den bisherigen Veröffentlichungen dar und bietet einen weiteren interessanten Einblick in dessen letzte Lebensjahre.

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