Joyland Hot

Nico Steckelberg   04. August 2013  
Joyland

Buch-Tipp

Autor(en)
Anzahl Seiten
352
Verlag
Erscheinungsjahr

Rückentext

Stephen Kings Bestseller Der Anschlag – seine Zeitreise in die Sechzigerjahre – wurde von der Kritik einhellig in höchsten Tönen gelobt. In Joyland nun nimmt der Autor den Leser auf einen Trip in die Siebzigerjahre mit. Auf verhängnisvolle Weise kreuzen sich in einem kleinen Vergnügungspark die Wege eines untergetauchten Mörders und eines Kindes. Und mitten im sich überschlagenden Geschehen steht ein junger, unschuldiger Student und weiß: Irgendwann ist es mit der Unschuld vorbei. Irgendwann hört jeder Spaß auf.

Um sich sein Studium zu finanzieren, arbeitet Devin Jones während der Semesterferien im Vergnügungspark Joyland an der Küste von North Carolina. Drei Dinge sind es, die ihn im Laufe des Sommers 1973 vor allem beschäftigen: Seine große Liebe Wendy gibt ihm per Brief den Laufpass. In der Geisterbahn Horror House soll es spuken, nachdem dort ein Mädchen ermordet wurde. Und er fragt sich, welches Geheimnis sich wohl hinter der schönen jungen Frau mit ihrem behinderten Sohn verbirgt, an deren Strandvilla er jeden Tag vorbeikommt. Vom unbekümmerten Schaustellerleben in Joyland fasziniert, verlängert Devin seinen Aufenthalt. Mit seinen neugierigen Nachforschungen tritt er jedoch eine Lawine von Ereignissen los, bei denen es schließlich um Tod oder Leben geht ...

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
9,0
Atmosphäre 
 
10,0
Aufmachung 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
9,0

Es gibt Autoren, die dürfen sich einfach auch mal ein Experiment erlauben. Stephen King gehört zu ebendiesen Schriftstellern, deren treue Fangemeinde nahezu jeden Genrewechsel mitmachen. Zuletzt hat sein Zeitreise-Historien-Polit-Horror-Lovestory-Thriller „Der Anschlag“ eingeschlagen wie eine Bombe. Mit seinem neuen Roman „Joyland“ nimmt King eine weitere Zeitreise vor.

„Joyland“ ist die retrospektiv erzählte Geschichte des Studenten Devin Jones, der, um sich etwas Geld dazu zu verdienen, einen Aushilfsjob in dem Freizeitpark „Joyland“ sucht. Doch es ist nicht der Gedanke an Geld, der zu jener Zeit im North Carolina der 1960er-Jahre seine Gedanken bestimmt. Da ist der permanente Gedanke an seine Angebetete, und die Frage nach dem potenziellen „ersten Mal“ stellt sich häufiger als die nach der Uhrzeit. Doch diese romantische Seite bleibt nicht die Hauptfacette in „Joyland“. Die Entwicklung der Charaktere, insbesondere die geheimnisvolle Mutter im Strandhaus sowie die Gruselgeschichte um den Geist des toten Mädchens bringen nicht nur jede Menge Atmosphäre, sondern auch die nötige Würze. Dass „Joyland“ auch als eine Art Kriminalroman betrachtet werden kann steht dazu nicht im Widerspruch. Zumindest solange nicht, wie der Autor Stephen King heißt.

King schreibt wunderbar flüssig und gestaltet seine Sätze und Absätze so reizvoll, dass man sie schlichtweg verschlingen muss. Auch wenn „Joyland“ für mich nicht vollständig an „Der Anschlag“ heranreicht, ist es dennoch ein sehr gutes Buch geworden. Ein besonderes Buch, so wie alle Bücher des modernen Stephen King einen ganz eigenen, speziellen „Schein“ haben.

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