Das Jahrhundert der Detektive

Das Jahrhundert der Detektive Hot

Michael Brinkschulte   31. Juli 2014  
Das Jahrhundert der Detektive

Rückentext

1. Fall Ein tödlicher Irrtum: Worms, 1954. Christiane Lehmann soll ihren Mann, ihren Schwiegervater und ihre Freunden ermordet haben. Es ist der erste Mord mit dem Pflanzengift E 605. Viele Morde und Selbstmorde sollten folgen, während die Toxikologen noch am Nachweis des Giftes arbeiteten ...
2. Fall Fünf Minuten Verspätung: Quebec, 1949. Ein Passagierflugzeug startet fünf Minuten später als geplant und explodiert kurz darauf. Nach ersten Untersuchungen der Trümmerteile vermutet man einen Sprengstoffanschlag. Wäre die Maschine pünktlich gewesen, wäre sie über dem St. Lorenz Strom abgestürzt, was eine Rekonstruktion der Ereignisse unmöglich gemacht hätte ...
3. Fall Die schwarze Witwe von Loudun (Doppelfolge): Loudun, 1949. Marie Bresnard lebt als Bäuerin im Städtchen in der französichen Provinz Loudun. Sie hat sich in einen deutschen Zwangsarbeiter verliebt. Dem Glück steht allerdings noch ihre bestehende Ehe im Weg. Dass plötzlich ihr Mann und einige Personen aus ihrem Umfeld sterben, sorgt für den nötigen Klatsch, um Marie Bresnad ins Gefängnis zu bringen ...
4. Fall Im Zeichen des Kain: West-Shelby, 1915. Ein Mord an einem Farmer-Ehepaar. Die Spuren des Verbrechens wurden durch die Einwohner der Stadt vernichtet, die die Neugier zum Tatort trieb. Schnell macht man dennoch einen Verdächtigen aus. Der deutschstämmige, etwas zurückgebliebene Knecht, soll der Täter sein. Auch Sachverständige und Justiz schießen sich schnell auf ihn ein und er wird zum Tode verurteilt ...
5. Fall Ein tragischer Unfall: Deutschland, 1920er Jahre. Bei einem Autobrand gibt es eine Leiche. Mord oder Selbstmord? Das fragt sich zumindest die Lebensversicherungsgesellschaft, die eine Obduktion anstrebt. Bald steht fest, der Tote ist ein ganz anderer als der Versicherungsnehmer ...

Jürgen Thorwald dokumentiert mit seinem 1966 für den Edgar Allan Poe Award nominierten Buch ‚Das Jahrhundert der Detektive‘ wahre Kriminalfälle, die für die Entwicklung der Kriminaltechnik von besonderer Bedeutung sind. Fünf Kapitel des dreibändigen Werkes haben verschiedene Autoren (unter ihnen Stefan Murr, Anke Beckert oder Bernd Grashoff) für das Hörspiel aufgearbeitet. Der Bayerische Rundfunk ließ diese von ebenfalls fünf verschiedenen Regisseuren unabhängig voneinander inszenieren. So entstand die Hörspielreihe in ganz unterschiedlichen Formaten: Vom Dokumentarhörspiel über die dramatische Kriminalerzählung bis zum leichten Krimi im Flair der 60er-Jahre, bietet diese Sammlung eine große Bandbreite an spannender Unterhaltung mit realem Hintergrund.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
7,0
Sprecher 
 
9,0
Soundtrack 
 
7,0
Aufmachung 
 
6,0
Gesamtwertung 
 
7,4

Wie ist das Hörspiel umgesetzt?

Insgesamt fünf Hörspiele, davon eines als Doppelfolge und somit in zwei MP3-Tracks, sind auf einer MP3-CD mit über 350 Minuten Spielzeit untergebracht. Die umfangreiche Sprecherriege greift auf mehr als 50 Personen zurück, darunter große Schauspieler- und Sprechernamen wie Artur Brauss, Günter Strack, Hansjörg Felmy, Joachim Höppner, Robert Atzorn und viele mehr. Die Sprecheraufzählung kann der Hörer auf der Rückseite der Coverkarte nachlesen. Eine Zuordnung der einzelnen Sprecher zu einzelnen Hörspielen bzw. Rollen ist nicht gegeben.
Die fünf Hörspiele selbst sind gut inszeniert und setzen mit minimalen Geräusch- und Musikeinbindungen eine authentische Atmosphäre um, die die zeitlichen Aspekte der Handlung aufgreifen. Die vom Bayrischen Rundfunk im Jahr 1981 produzierte Hörspielreihe wird in schlichter Aufmachung geliefert.
Hinweis: Im Rückentext zum ersten Hörspiel findet sich ein Druckfehler. Die Verdächtige im Mordfall heißt Hilde Hermann, nicht wie abgedruckt Christiane Lehmann.



Resümee/Abschlussbewertung:

Fünf Fälle weltweit angesiedelter Verbrechen werden in dieser Hörspielsammlung gut inszenierter Form geboten. Die Verwicklungen der Täter, die Wendungen, denen sich die Ermittler stellen müssen und die zuweilen per Zufall enttarnten Verbrechen, stellen eine gute Dokumentation kriminalistischer Arbeit dar. Dabei unterhalten die fünf Fälle durchgehend gut und nehmen den Hörer mit in die historischen Ermittlungen, die mit heutiger Technik nicht zu vergleichen ist.

Krimi Unterhaltung mit Nostalgiecharakter.

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