Fred und Franz Hot

Michael Brinkschulte   04. August 2014  
Fred und Franz

Hörspiel

Hörspiellabel/Verlag
Erscheinungsjahr
Format
CD
Anzahl Medien
1

Rückentext

Sie hängen herum, an der Bar, in der Stadt, am Küchentisch. Sie philosophieren über Gott, die Welt und die Frauen, lösen Kreuzworträtsel, schauen Skirennen, fischen im Rhein: die liebenswerten Antihelden Fred und Franz; zwei schräge Vögel wie aus einem Film von Aki Kaurismäki oder Jim Jarmusch.

Nach seiner Dorftrilogie mit „Sez Ner“, „Hinter dem Bahnhof“ und „Ustrinkata“ ist dem jungen Bündner Autor Arno Camenisch mit „Fred und Franz“ ein wunderbares Kabinettstück gelungen. Verschroben, schelmisch, poetisch, melancholisch sind die beiden Protagonisten Fred und Franz. Das skurrile Narrengespann ist nicht mehr lokal verankert wie die Figuren in den früheren Erzählungen von Amenisch. Sie können uns ebenso in der Stadt begegnen wie in der Provinz, im bündnerischen Bergdorf oder im Züricher Kreis 4. Was sie auszeichnet ist die Sprache. Arno Camenisch erweist sich einmal mehr als ein hellhöriger Seismograph, der die musikalischen, klanglichen, rhythmischen Bewegungen der Sprache gekonnt und kunstvoll einsetzt.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
7,0
Atmosphäre 
 
7,0
Sprecher 
 
8,0
Soundtrack 
 
7,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
7,2

Wie ist das Hörspiel umgesetzt?

Mit zwei Sprechern wird dieses Hörspiel umgesetzt, das mit bodenständiger Atmosphäre und Alltagsgeräuschen punktet. Die beiden Sprecher bringen die Figuren authentisch herüber und verstehen es prächtig die Charaktere für den Hörspielfan auditiv erfassbar zu machen.
Die CD mit rund 52 Minuten Spielzeit kommt in einem Digipack daher, das im Innern eine Trackliste mit Spielzeiten aufweist. Die Fotos, die Cover und Tray-Fläche zieren, sind passend zu einzelnen Szenen des Hörspiels gewählt.

Resümee/Abschlussbewertung:

Mit einer authentischen Geschichte zwischen Freundschaft, Philosophie und Melancholie kommt dieses Literatuir-Hörspiel daher, in dem die Geschichte zweier Freunde erzählt wird. In Alltagsszenen werden die Dialoge der beiden Herren dargestellt, die sich mit unterschiedlichen Themen auseinandersetzen.

Das Hörspiel wirkt wie ein Mitschnitt von Unterhaltungen, die real so stattgefunden haben könnten. Dadurch wird das Hörspiel zu einer Auseinandersetzung mit dem Leben an sich.

Wer sich auf diese Art der Dialoge einlassen kann, wird gut unterhalten, wer nicht gern der Lauscher an der Wand ist, wird die Dialoge eher als belanglos auffassen. Hier mag jeder selbst entscheiden.

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