Das Dornenkind Hot

Nico Steckelberg   23. Juli 2016  
Das Dornenkind

Hörbuch

Autor(en) oder Hrsg.
Sprecher
Erscheinungsjahr
Format
MP3-CD
Anzahl Medien
1

Rückentext

Die Berliner Kriminalpolizei steht vor einem Rätsel, als man drei Leichen findet, in deren Haut geheimnisvolle Botschaften geritzt wurden. Doch während Kommissar Nils Trojan noch versucht, deren Sinn zu entschlüsseln, wird sein schlimmster Albtraum wahr: Der bestialische Serienmörder, der ihn vor vier Jahren fast getötet hätte, ist wieder aufgetaucht. Zumindest behauptet das die Tochter des besagten „Federmanns“. Als Trojan sich mit ihr trifft, wird ihm klar, dass das Töten noch lange kein Ende hat …

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
6,0
Atmosphäre 
 
7,0
Sprecher 
 
10,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
7,5

Als der Hype sich nach „Rote Drache“ und „Das Schweigen der Lämmer“ immer stärker auf eine der Nebenfiguren von Thomas Harris‘ Thriller konzentrierte, stellte er seinen Antagonisten Hannibal Lecter in den zwei folgenden Romanen prominent ins Rampenlicht. Das tat der Figur und vor allem auch den Storys im literarischen Sinne nicht ausnahmslos gut. Aber es ist wohl der Wunsch des Lesers nach sich schließenden Zyklen, Prequels und Sequels, die Serien oder Mini-Serien entstehen lassen.

Warum beginnt dieses Review mit Hannibal Lecter, obwohl oben „Max Bentow – Das Dornenkind“ drüber steht? Weil Bentow in seinem neuesten Roman denselben Mechanismen folgt. Und auch Bentows Figuren tut die Rückkehr von Nils Trojans schlimmsten Feind – dem Federmann – nicht wirklich gut.  Dabei ist der Auftakt in die Geschichte gut. Nicht so packend und mysteriös wie in den bisherigen Bentow-Romanen, aber durchaus spannend gemacht. Aber was sich nach und nach aus der Geschichte entwickelt, ist in gewisser Weise vorhersehbar und am Ende auch eher enttäuschend. Wo seine bisherigen Romane so manchen innovativen Drill aufwiesen, folgt er im „Dornenkind“ gängigen Stereotypen und Thriller-Mustern.

Axel Milberg ist DIE Stimme von Nils Trojan. Und allein ihm ist es zu verdanken, dass man als Hörer am Ende kein Gefühl der Hör-Reue empfindet. Er trifft die Stimmungs-Nuancen perfekt und gibt der Lesung den besonderen Touch.

Fazit: Mauer Thriller eines Autoren, der bisher immer zur Sicheren Band für guten Hörstoff galt. Beim nächsten Mal gern wieder ohne den Federmann, aber dafür mit einer gut konzipierten und intelligenten Geschichte.

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