Omama Hot

Ecke Buck   24. Januar 2021  
Omama

Hörbuch

Autor(en) oder Hrsg.
Sprecher
Erscheinungsjahr
Format
MP3-CD
Anzahl Medien
2
Internetlink

Rückentext

Lisa Eckhart unternimmt einen wilden Ritt durch die Nachkriegsgeschichte: tabulos, intelligent, böse, geschliffen - und sehr, sehr komisch
 
"Gelga, schnell, die Russen kommen!" 1945 ist Oma Helga in der Pubertät und kämpft mit ihrer schönen Schwester Inge um die Gunst der Besatzer. 1955 schickt man Helga dann aufs Land. Den Dorfwirt soll sie heiraten. Sowohl Helga als auch die Wirtin haben damit wenig Freude. 1989 organisiert die geschäftstüchtige Oma Busreisen nach Ungarn, um Tonnen von Fleisch über die Grenze zu schmuggeln. Bevor sie - inzwischen schon über achtzig - in See sticht und mit der Enkelin im handgreiflichen Wettbewerb um den Kreuzfahrtkapitän buhlt.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
7,0
Atmosphäre 
 
8,0
Sprecher 
 
9,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
7,8

Lisa Eckhart, bekannt als Kabarettistin, liest ihren Roman selbst. Wie auf der Bühne spielt sie dabei bewusst mit Betonung und Tempo, wodurch sie dem Text Leben einzuhauchen weiß. Über 800 Minuten lang ist das Hörbuch, das in MP3-Version zwei CDs füllt, aber auch als Download erhältlich ist.
 
Aber worum geht es eigentlich? Nun, das ist nicht ganz einfach zu beschreiben. Klar, im Fokus steht zunächst einmal die Geschichte der Omama Helga. Doch neben deren eigener Geschichte finden sich immer wieder Exkursionen zu anderen Nebenschauplätzen, bei denen Familie, Dorf-Gemeinschaft, Kneipenbesucher, Pfarrer, Arzt und Feuerwehr, und viele mehr im Blickfeld der Erzählung wieder. Vom Ende des zweiten Weltkriegs bis hin zur Nachwendezeit, Omama hat viel erlebt.
 
Die zuweilen schlüpfrigen, dann wieder ekelig detaillierten Schilderungen werden mit direkten Worten auf den Hörer abgefeuert, immer mit einer großen Portion schwarzem Humor. 
 
Ob man die Geschichte so umfangreich hätte abfassen müssen, da scheiden sich die Geister. Ich bin froh, dass ich das Hörbuch gehört und nicht den Roman gelesen habe. Denn durch den Vortrag bekommt der Text eine Dynamik, die so nur von der Autorin selbst vermittelt werden kann.

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