The Last Days of American Crime

The Last Days of American Crime Hot

Nico Steckelberg   02. Oktober 2011  
The Last Days of American Crime

Comic-Tipp

Autor(en) / Hrsg.
Zeichnungen / Paintings
Verlag
Anzahl Seiten
172

Rückentext

Die letzten Tage des Verbrechens in Amerika sind gezählt. Denn in der nahen Zukunft hat die US-Regierung das perfekte Mittel gefunden, um Verbrechen und Terrorismus in den Griff zu bekommen: einen Neuro-Inhibitor, der es allen Bewohnern des Landes unmöglich macht, gesetzeswidrige Taten zu verüben. Gleichzeitig will man das Bargeld abschaffen und komplett auf ein digitales Zahlungssystem umsteigen, ein ideales Mittel, um die Geldströme im Auge zu behalten.
Und damit kommt Graham Bricke ins Spiel, ein Berufsverbrecher, der eine jener Maschinen stehlen will, mit denen die neuen Kreditkarten aufgeladen werden. Doch er und seine beiden psychotischen Ganovenfreunde haben nur noch zwei Wochen Zeit, um den letzten großen Coup der Geschichte durchzuziehen, bevor der erstmalige Einsatz des Neuro-Inhibitors ihnen einen Strich durch die Rechnung macht.
Rick Remender und Greg Tocchini erzählen die blutige Geschichte des endgültig letzten Verbrechens der US-Geschichte!

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
10,0
Atmosphäre 
 
10,0
Zeichnungen 
 
10,0
Kolorierung 
 
9,0
Gesamtwertung 
 
9,8

Endlich wird dem Verbrechen Einhalt geboten. In wenigen Tagen wird die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika ein Signal aussenden, das jegliches illegales Verhalten verhindert. Es wirkt sich insofern auf den Verstand der Bürger aus, dass sie nicht mehr in der Lage sind, Unrecht zu tun. Das ist einerseits zwingend erforderlich in der düsteren Zukunft, in der Rick Remenders düstere Zukunftsvision „The Last Days of American Crime“ spielt. Denn wohin man auch blickt, ist extreme Gewalt an der Tagesordnung. Es fällt kaum noch jemandem auf. Gut also, dass die Regierung endlich handelt? Nun, das sieht Graham Bricke anders. Der Wachmann lebt mit seiner dementen Mutter in einem Wohnwagen und sieht die Chance, einen letzten großen Coup zu starten, bevor das Signal ausgesendet wird. Das erste Problem: Er kann den Job nicht alleine durchziehen, sondern benötigt Unterstützung. Das zweite Problem: Er fängt etwas mit Shelby an, bevor er weiß, dass sie diese Femme fatale das Mädchen seines undurchschaubaren Partners ist.

Die Geschichte hat mich von vorn bis hinten gefesselt. Die Geschichte ist nicht nur actionlastig, brutal und sexy zugleich, sie ist auch klug erzählt und weist mehr als eine unvorhersehbare Wendung auf. Man wird den Eindruck nicht los dass man vielmehr einen Film sieht als einen Comic liest.

Das liegt jedoch nicht nur an der Erzählung an sich, sondern auch an Greg Tocchinis hervorragenden Bildern. Seine Bilder der extremen Gewalt schrecken einerseits ab, die Liebe zum Detail in der Darstellung der futuristisch-urbanen Trostlosigkeit und der antiheldenhaften Darsteller fasziniert den Betrachter jedoch sehr. Jede Seite hat ihre eigene Farbdominanz, die Colorierung geht vom Comichaften nahtlos ins Malerische über, und so weiß man beim Aufblättern einer neuen Seite nie, was man zuerst tun soll: Weiterlesen, weil Remender so spannend schreibt, oder als erstes Tocchinis grandiose Bilder betrachten.

Einige Skizzen und Alternativcover vollenden das Comicbuch, das in Deutschland im Splitter Verlag erscheint.

Wer „Sin City“ wegen seiner Antihelden, der Mischung aus Sex & Crime und dem gewissen Touch Film Noir mochte, sollte auf jeden Fall mehr als nur einen Blick in „The Last Days of American Crime“ riskieren. Ich für meinen Teil bin vollends begeistert und freue mich auf die Verfilmung, die für 2012 geplant ist.

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