Der Jesus-Deal Hot

Nico Steckelberg   10. September 2016  
Der Jesus-Deal

Rückentext

Auch nach ihrem Umzug in die USA werden Stephen Foxx und Judith von ihrer Vergangenheit verfolgt - die Existenz des Jesus-Videos lastet gleichsam wie Segen und Fluch auf ihnen. Währenddessen verfolgt Samuel Barron, strenggläubiger Asket und einer der reichsten Männer der Welt, ganz eigene Pläne: Nach jahrelanger, sorgfältiger Vorbereitung will er seinen Sohn Michael und drei Gefährten per Zeitreise in die Vergangenheit schicken, in die Zeit von Jesus Christus. 

Michael Barron und seine Gefährten werden mit der von seinem Vater im Geheimen gebauten Zeitmaschine 2000 Jahre in die Vergangenheit geschickt. Allerdings sollen sie Jesus von Nazareth nicht einfach nur treffen - Samuel Barron will die in der Offenbarung prophezeite Rückkehr von Jesus Christus persönlich in die Hand nehmen und den Sohn Gottes in das Hier und Jetzt entführen - wohlwissend, dass er damit die Apokalypse einleitet.
 
Während Michael und seine Gefährten in der Vergangenheit den Spuren Jesu Christi folgen, wird Judiths Bruder Yehoshuah vom Geheimdienst Mossad entführt. Stephen und Judith kehren nach Israel zurück, um Judiths Bruder zu suchen. Doch es geht nicht nur um eine schlichte Entführung. Alles deutet darauf hin, dass jemand im Verborgenen einen Angriff auf den Tempelberg in Jerusalem in die Wege leitet - ein sicherer Weg, den Dritten Weltkrieg auszulösen, die Apokalypse –
 
Mithilfe des Mossads, der auch Yehoshuah entführt hat, kommen Stephen und Judith der Terrorgefahr auf die Spur: Eine Passagiermaschine voller Sprengstoff soll über der Stadt zum Absturz gebracht werden. Währenddessen gelangen Michael Barron und seine Gefährten an ihr Ziel: Sie treffen auf Jesus Christus höchstpersönlich. Gelingt die Entführung von Gottes Sohn in die Jetzt-Zeit? Und können Stephen und seine Mitstreiter das Ende der Welt noch verhindern?

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
9,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
9,0
Soundtrack 
 
10,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
8,8

Ein religiöser US-Multimilliardär erfährt von dem nie an die Öffentlichkeit gelangten Jesus-Video und die damit verbundene Zeitreise-Theorie. Er weiß: Gott hat ihn auserkoren, eine Zeitmaschine erfinden zu lassen und eine Expedition in die Vergangenheit zu senden. Das klingt in der Zusammenfassung nach einer schlechten SciFi-Story. Doch wir sprechen hier von Andreas Eschbach, einem Autor, der alle Möglichkeiten und bekannten Theorien bis ins kleinste Detail durchdenkt und so manchen Aha-Effekt für seine Leser und Hörer bereithält.
 
 „Der Jesus-Deal“ hat mehrere Levels. Es gibt jede Menge historischen und wissenschaftlichen Kontext. Bei Andreas Eschbach darf man sich sicher sein, dass diese Theorien auch Hand und Fuß haben. Es ist ebenfalls höchst spannend, wie Eschbach wieder zurück in seine Geschichte von „Das Jesus-Video“ findet. Die Hörspielfassung weicht in der Erzählweise vom Buch ab, welches die verschiedenen Kapitel und Erzählelemente eher strikt voneinander trennt. Das Hörspiel spielt mit den Ebenen und schafft dadurch eine dynamischere Dramaturgie.
 
Neben einem sehr gelungenen Soundtrack bietet das vierteilige Hörspiel – wie schon sein Vorgängertitel - eine sehr prominente Sprecherliste. Till Hagen hat seine Rolle als Erzähler beibehalten, und auch die Charaktere, die im „Jesus-Video“ spielten, werden von denselben Interpreten gesprochen: Timmo Niesner als Stephen Foxx und Antje von der Ahe als Judith. Zudem gibt es jede Menge neuer Figuren wie den von Christian Rode gesprochenen Michael Barron oder Uve Teschner als Ami. Gute Besetzung!
 
„Der Jesus-Deal“ bringt das zu Ende, was das „Jesus-Video“ begonnen hat, allerdings mit all den Schwierigkeiten, die dies mit sich bringt. Eschbach wird sehr konkret. Wo das „Video“ noch angedeutete SciFi war, ist der „Deal“ deutlich jenseits der Grenze und mehr SciFi als Thriller, trotz all seiner Action-Elemente. Auch der Verzicht auf Andeutungen und klare Beschreibung der Umstände vor 2000 Jahren inkl. des Treffens auf Jesus wirkte im ersten Teil mysteriöser, weil eben nicht vollständig aufgeklärt. Hier nun gibt es keinerlei Fragezeichen mehr. Deshalb ist diese Geschichte so gänzlich anders als die vorherige.
 
Ich kann „Das Jesus-Video“ und „Der Jesus-Deal“ am ehesten als ein großes Gesamt-Hörspiel auf 8 CDs empfehlen. Bestimmt wird es in Zukunft auch eine oder zwei Sammel-Boxen geben, könnte ich mir vorstellen. Vorerst gibt es die jeweils 4 Folgen von „Das Jesus-Video“ und „Der Jesus-Deal“ einzeln zu kaufen, leider ohne Variation im Titelbild, was ich sehr schade finde. Denn das Hörspiel an sich ist hochkarätig.

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