Brainwash - Gefangene Gedanken

Brainwash - Gefangene Gedanken Hot

Nico Steckelberg   17. April 2011  
Brainwash - Gefangene Gedanken

Rückentext

Als in einer Woche gleich zwei Bekannte der drei ??? verschwinden, vermuten die Jungen, dass die Sekte SynRea dahinter stecken könnte. Um die Vermissten zurückzuholen, fliegen die drei Detektive nach New York und treten in einer Undercover-Aktion der Sekte bei. Schon bald stellt sich heraus, dass die vermissten Jugendlichen tatsächlich dort sind.
Was jedoch als einfache Rückholaktion geplant war, entpuppt sich zunehmend als unlösbare Mission - denn die Mächte der SynRea-Gruppe scheinen auch von Justus, Peter und Bob Besitz zu ergreifen.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
7,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
10,0
Soundtrack 
 
10,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
8,6

Es gibt sie noch, die kleinen Wunder. Wie zum Beispiel das Wunder, dass sich einer der Verantwortlichen der Serie „Die drei ???“ daran erinnert hat, dass es noch alte, unveröffentlichte Folgen der ursprünglichen „Crimebusters“-Serie gibt. Nach Fall 11 dieser amerikanischen Original-Serie („Angriff der Computer-Viren“) wurde die Serie eingestellt, bevor Fall 12 („Brainwash“) erschien. Nun hat sich der Kosmos-Verlag die Rechte am amerikanischen Originaltext von Peter Lerangis gesichert und ihn von der aktiven deutschen Drei ???-Autorin Kari Erlhoff übersetzen lassen. Und Europa darf ein Hörspiel produzieren, das eigentlich vor über 20 Jahren hätte erscheinen können.

Und so beginnt „Brainwash – Gefangene Gedanken“ auch mit der früheren Drei ???-Titelmelodie von Jan-Friedrich Conrad. Auf einen Erzähler wird gänzlich verzichtet, ich vermisse ihn aber nicht. Die Story an sich erinnert tatsächlich an die Episoden dieser Zeit. Sie ist geprägt von College-Motiven und – das wird auch ein wenig ausgelebt – von 80er-Requisiten (z. B. Floppy-Disks). Einen Mystery-Aspekt gibt es nicht, auch kein „Whodunit?“. Vielmehr ist es eine Art Abenteuerfolge, in der die Drei ??? sich als Undercover-Ermittler in eine New Yorker Sekte einschleusen lassen. Im Finale ist nicht Justus‘ Kombinationsgeschick sondern seine Begabung als überzeugender Redner gefragt.

Viele Kritiken, die ich gelesen habe, beschreiben „Brainwash“ als langatmig, von wenig Spannung gekennzeichnet. Ich sehe das anders. Die Atmosphäre der Folge ist hervorragend „retro“. Das liegt an der tollen musikalischen Untermalung (viele Themen von früher), aber eben auch an dem Erzählstil, der Erinnerungen weckt. Da nehme ich gern in Kauf, dass die Spannung ein wenig auf der Strecke bleibt.

Die Sprecher sind vor alleim eines: Umfangreich! 22 Sprecher in namentlichen Rollen, dann noch einige mehr, gesprochen von Besuchern der DreiFragezeichen.de-Seite („die Menge“).

Aus meiner Sicht ist das Experiment „Reise in die Vergangenheit“ gelungen. Natürlich, es ist inhaltlich nicht die große Offenbarung. Aber es ist ein lobenswertes Vorhaben, das erfolgreich umgesetzt wurde und jedem eingefleischten Fan das Herz aufgehen lässt.

Zwei weitere Folgen der „Top Secret“-Fälle kommen noch, auch diese waren nie veröffentlicht worden und erblicken in Kürze das Licht der Welt.

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