Die einäugigen Puppen

Die einäugigen Puppen Hot

Nico Steckelberg   15. Dezember 2011  
Die einäugigen Puppen

Rückentext

Während eines Besuchs auf dem „Jahrmarkt des großen Feuerballs“ kommt es zu einer sonderbaren Begebenheit. Jay, Tom und Derek müssen mitansehen, wie Martin Dupré, der Sohn ihrer Französischlehrerin, verschleppt wird. Darüber hinaus entdecken sie in der Werkstatt des Stanislav Lodz die schaurigen Nachbildungen lebender Kinder. Die weiteren Ungeheuerlichkeiten, die der unheimliche Puppenmacher dort verbirgt, verschlagen den Jungen den Atem. Als schließlich die Dämmerung hereinbricht, erfüllt sich der Fluch der einäugigen Puppen ...

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
7,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
9,0
Soundtrack 
 
10,0
Aufmachung 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
8,6

Der „Jahrmarkt des großen Feuerballs“ steht an. Und wie so oft in Point Whitmark zieht er allerhand seltsame Gestalten an. Da ist der Puppenmacher Stanislav Lodz, der in seiner Werkstatt sehr real wirkende Kinderpuppen feilbietet. Außerdem schleicht ein seltsamer, fettleibiger Franzose mit Piepsestimme und Regenschirm über den Markt. Und was hat es mit dem rattenartigen Tier auf sich, das es offenbar auf das Baby abgesehen hat, das in Toms Obhut ist? Als der Sohn ihrer Französischlehrerin Mrs. Dupré spurlos verschwindet, gerät die Jahrmarktwelt um Jay, Tom und Derek aus den Angeln. Und zu allem Überfluss spielt auch noch der verhasste Alan Williams mit seiner Band als Act auf dem Fest.

Ein kleines Déjà-Vu habe ich ja. Das Jahrmarkts-/Kirmes-/Festivitäts-Setting gab in letzter Zeit öfter bei der Serie Point Whitmark („Die Diener der Pest“ / „Der Seelenkünder“). Aber das passt auch ziemlich gut zur Serie. Jahrmärkte können verdammt unheimlich und seltsam sein, und genau dieses „Kuriositätenkabinetts“ machen sich die Autoren zu Nutzen. Die Story von „Die einäugigen Puppen“ ist spannend, aber nicht streng kriminalistisch aufgebaut. Zwischendurch hat man ein wenig das Gefühl „Bin ich hier richtig?“ wenn das Hermelin nahezu menschlich-intelligente Züge anzunehmen scheint. Aber der sehr deutliche Humor dieser Folge steht insgesamt recht weit im Vordergrund. Ob es nun das häufige Ekeln vor vollgemachten Windeln ist oder der in dieser Folge bereits exzessiv zur Schau gestellte Hass Toms gegenüber seinem musikalischen Rivalen Alan Williams gegen Ende der Folge.

Am auffälligsten ist sicherlich Oliver Beerhenke als Monsieur Clement. Er hat eine sehr aufdringliche Fistelstimme, die hervorragend zu dem sonderbaren Charakter passt, den er darstellt. Das Hauptsprecherteam ist top wie immer, die Nebenrollen überraschen diesmal mit einigen sehr natürlichen Sprechern. Darunter Kevin Semrau als Martin Dupré oder Kathrin Janke als Peachy-Lynn.

Der Soundtrack bleibt wie bei der letzten Folge sehr orchestral, jedoch kommen auch wieder die leicht progressiven Rocksounds zum Einsatz. Eine schöne Mischung!

Fazit: Wo die drei ??? ein stetiges Auf und Ab in der Folgenqualität aufweisen, bleibt Point Whitmark auf einem insgesamt sehr hohen Level. Wenngleich diese Folge nicht die beste Story der Serie aufweist, klappen jedoch auch hier wieder die bewährten Point-Whitmark-Faktoren: Interessantes Setting, Tolle Sprecher, hervorragender Soundtrack und eine immer sehr gruselig-bedrohliche Grundatmosphäre. Am Ende gibt es wie immer eine logische Fallaufklärung. Bitte weiter so!

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