Das Arbeitende Konzert I - The Working Concert (Revision I)

Das Arbeitende Konzert I - The Working Concert (Revision I) Hot

Tanja Trawny   11. Dezember 2016  
Das Arbeitende Konzert I - The Working Concert (Revision I)

Musik

Unter-Genre
Veröffentlichungs- Datum
07. Oktober 2016
Format
  • CD
  • Download
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
7,0

 „Das Arbeitende Konzert“ wurde live anlässlich der Ausstellung „We-Traders. Swapping Crisis for City“ im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien in Berlin mit Christopher Dell  (Vibraphon , Konzept, Komposition ,Leitung), welcher im Auftrag des Goethe Institus Brüssel den Kompositionsauftrag im Rahmen dieses europäischen Ausstellungsprojekts erhalten hatte, sowie  Pierre Borel  ( Sax) , Antonio Borghini (Bass), Jonas Westergard (Bass), Christian Lillinger ( Drums) und Lucia Martinez  (Drums)  aufgezeichnet. 

Christopher Dell, den Uli Olshausen von der FAZ als den „größten Vibraphonetechniker der euröpäischen Jazzgeschichte“ bezeichnet, hat selbst zunächst Vibraphon, Schlagzeug und Komposition in Hilversum und Rotterdam sowie im Anschluss an der Berklee School of Music in Bosten studiert. Ebenso besuchte er die Meisterklassen von Hans-Ulrich Engelmann, Wolgang Rihm und Karl Heinz Stockhausen.  Auf Grund dessen erweiterte er schon in den 1990er Jahren seine Vorgehensweise innerhalb seiner Improvisationen um Aspekte der Neuen Musik. 

Seine langjährige Erfahrung in diesem Bereich bündelt Dell nun in diesem Projekt wofür er Künstler, Gestalter und Aktivisten aus Lissabon, Madrid, Turin, Berlin und Brüssel gewinnen konnte. Sein zentrales Anliegen innerhalb des Projektes bestand darin, demokratische urbane Prozesse in den Europäischen Gesellschaften unter Krisenbedingungen zu untersuchen. Dafür schuf Dell eine spezifische Kompositionsform: Das Arbeitende Konzert.

Er selbst definiert diese Art des Spiels als „nicht repräsentationales Spiel“, da seine Kompositionen undefinierte Anteile enthalten, welchem den Zuhörer zunächst das Gefühl vermitteln,  als würden sich Musiker warm spielen/ üben oder ohne Konzept einfach darauf los spielen. Dell selbst charakterisiert dies als eine „Metaform“, welche es ihm erlaube, formal offene und strukturell determinierte musikalische Räume neu zu eröffnen (ausführliche technische Informationen über die Kompositionen:  http://www.uk-musikpromotion.de/schwerpunkte/download/dell2.pdf). Was für den althergebrachten, an festen Formationen orientierten Jazz-Liebhaber eher abschrecken könnte. 

Da ich selbst kein besonderer Free-Jazz-Fan bin, mir diese Kompositionen partiell zu sehr ins Extreme gehen, auch wenn es einige gute Akzente für mich aufweist, sollte sich jeder sein eigenen Bild bezüglich diesem Musikprojekt machen. 

Für Free-Jazz-Liebhaber selbst ist es sicherlich ein ansprechendes, spannendes Musikerlebnis, welches von dem Hörer eine hohe Konzentration fordert und ihm, sollte er dieses Wagnis eingehen, ein mannigfaltiges Klangebenen offeriert und einer außergewöhnlichen Hörerfahrung belohnt.

Wer dieses Album auf CD haben möchte, sollte sich beeilen:

Denn diese CD erscheint lediglich in einer limitierten, signierten Auflage von 200 Stück. 

Jedoch gibt es sie auch als MP3 Download, damit keiner auf ihren Hörgenuss verzichten muss!!! 

christopher-dell.de
www.niehler-werft.de

© 2002 - 2024 Der Hörspiegel - Lesen, was hörenswert ist. --- IMPRESSUM --- DATENSCHUTZ