Witchboard Hot

Nico Steckelberg   08. November 2011  
Witchboard

Rückentext

Coraline, ihre neue Liebe Ron, ein College-Baseball-Spieler, Eugene, ihr bester Freund und die anstrengende Ashley fahren gemeinsam Richtung Florida, um dort ihre Semesterferien zu verbringen. Doch mitten im Great Smoky Mountains Nationalpark streikt plötzlich der Wagen. Die vier Studenten sind gezwungen, in einem einsam gelegenen Haus zu übernachten. Als Coraline bei einer Séance Botschaften aus dem Jenseits empfängt, die vor Ron warnen, wandelt sich die Nacht in den Bergen zu einer mörderischen Odyssee.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
5,0
Atmosphäre 
 
7,0
Sprecher 
 
7,0
Soundtrack 
 
9,0
Aufmachung 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
7,2

Wie oft musste dieses arme Ouija-Brett nun schon für Horrorstorys herhalten? Ich muss gestehen, dass mich allein der Gedanke daran ein Stückweit abgeschreckt hat, dass ein solches Brett den Leitgegenstand der neuen Folge von „Mindmapping“ darstellt. Die gute Nachricht: Das Brett wird nur in einer Nebenszene verwendet. Die Hauptstory könnte man als eine Art „Blair Witch Projekt“ mit Roadmovie-Charme bezeichnen.

Es geht um eine Gruppe von vier jungen Leuten, die unterwegs ist in die Semesterferien in Florida. Doch der Wagen macht nicht mit. Mitten in einem (fast) seelenlosen Nationalpark müssen die vier zu Fuß weiter und nach einer Unterkunft suchen. Doch die Abgelegenheit der rettenden Hütte wird noch so manchem zum Verhängnis werden.

„Witchboard“ hat mich – zugegeben – ein wenig genervt. Das liegt zum einen an der Plattheit der Charaktere. Es gibt den fiesen Ron, der von der verliebten Ashley verehrt wird, den gernervten Eugene und „die anstrengende Ashley“. Insbesondere Rons Dialogszenen sind so schrecklich platt, dass man der Figur einfach nicht abkauft, der Frauenschwarm schlechthin zu sein. Das kann auch Daniel Welbat nicht herausreißen, der an sich eine sehr speziell und interessant gefärbte Stimme hat. Die Damen klingen wie in einer US-Teenie-Film-Synchronisation: Aufgesetzt und naiv. Leonhard Mahlich als Eugene wirkt dank seiner häufigen Neutralität noch am natürlichsten.

Die Sounds und der Score sind gut gewählt und erzeugen Spannung wo die Story alleine dies nicht vermag. Denn die ist aus meiner Sicht zu schwach. Vor allem die Dialoge sind nicht gut. Viele Szenen wirken unnatürlich. Die gefielen mir bei der Vorgängerfolge „Flutnacht“ um Längen besser.

Und so kann auch die (wie erwartet) unerwartete Auflösung des „Falls“ nicht dafür sorgen, dass „Witchboard“ zu meiner Lieblingsfolge der Serie wird.

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