Sterblich Hot

Michael Brinkschulte   10. Oktober 2011  
Sterblich

Hörbuch

Untertitel
Ein Henning Juul Roman
Autor(en) oder Hrsg.
Erscheinungsjahr
Format
CD
Anzahl Medien
6

Rückentext

Nachdem Journalist Henning Juul bei einem Wohnungsbrand seinen kleinen Sohn verloren hat, kehrt er nach zwei Jahren Auszeit an seinen alten Arbeitsplatz zurück. Sein erster Auftrag führt ihn zum Mord an einer Studentin. Ihr Körper weist schreckliche Folterspuren auf. Polizeiermittler und Journalisten glauben an einen Ehrenmord. Doch Hennings Instinkt sagt etwas anderes. Aber kann er sich darauf noch verlassen?

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
9,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
7,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
8,0

Wie ist das Hörbuch umgesetzt?

Mit seiner bekannt ruhigen Art liest Matthias Brandt diesen Krimi, dessen Atmosphäre vielfach gerade durch diese ruhige Vortagsart unterstützt wird. Leider werden die Passagen in denen das Tempo des Romans anzieht ebenfalls im Tempo gedrosselt dargeboten, wodurch dem Krimi der Schwung zum Teil genommen wird.
Die Lesung auf 6 CDs wird begleitet von einem Booklet, dessen Inhalt aus einer etwas längeren Inhaltsangabe des Romans, sowie kurzen Angaben zu Autor und Sprecher besteht.
Die Covergestaltung gibt keine Hinweise auf den Romaninhalt und Zeigt eine Schere im Hintergrund.


Resümee/Abschlussbewertung mit Schulnoten:

Thomas Enger hat in seinem Krimi eine Verknüpfung von Schicksalen des Protagonisten und von Opfern des Falls als Grundlage gewählt, um Spannung und Atmosphäre aufzubauen.
Journalist Henning Juul, dessen Sohn bei einem Brand ums Leben kam, bei dem auch er verletzt wurde, kehrt zurück zu seinem Arbeitsplatz und muss feststellen, dass sich vieles verändert hat. Strukturen sind anders, ehemalige Untergebene nun Vorgesetzte. Ein Ungewöhnlicher Einstand. Und so wundert es nicht, dass Henning Juul sich umgehend in die Arbeit stürzt. Eine Tote Studentin wurde gefunden, deren Tod deutliche Anzeichen eines Ehrenmordes aufweist. Doch Henning stellt schnell fest, dass nicht alles ist wie es scheint und der von der Polizei schnell als Verdächtiger festgenommene zwar Dreck am Stecken hat, aber für den Mord nicht in Frage kommt.

Enger inszeniert seinen Roman mit einigen Wendungen, zeichnet die Charaktere deutlich und gibt immer mehr Einblicke in die Seele des Protagonisten, der am Tod seines Kindes leidet und immer wieder auf dessen Tod zurückkommt. Geschickt werden Andeutungen eingeflochten, die den Hörer auf eine falsche Fährte schicken, um dann sachlogisch eine Lösung durch den Protagonisten zu präsentieren.

Ein spannender Krimi mit viel Atmosphäre, düsteren Gedankenwelten und melancholischer Grundstimmung. Gerade diese Grundstimmung wird im Vortag von Matthias Brandt deutlich hervorgehoben, wodurch der Krimi in dieser Lesart jedoch deutlich an Tempo verliert.

Das Ende bildet ein Cliffhanger, der, wie schon der Untertitel ‚Ein Henning Juul Roman‘ erkennen lässt, dass die Tätigkeit dieses ermittelnden Journalisten noch nicht zu Ende ist. Fragen sind genug offen geblieben, um Henning Juuls Figur weiter zu entwickeln.

Note 2-

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